Der Start in das Berufsleben beginnt für die meisten Azubis schon wenige Monate nach dem Schulabschluss. Bereits während der letzten Arbeiten in der Schule und der Prüfungsvorbereitung suchen künftige Auszubildende nach einem passenden Unternehmen, das ihnen in den kommenden Jahren alle relevanten Dinge rund um das gewählte Berufsbild beibringen wird. Auch du wirst dich sicherlich schon mit Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen beschäftigt und einen ersten Einblick in deine beruflichen Möglichkeiten gewonnen habe. Vor dem Antritt der Berufsausbildung gibt es jedoch einige weitere Dinge, die du kennen und wissen solltest. Rundum gut vorbereitet startest du so entspannter und sicherer in das Azubi-Leben.
Umzug zum Beginn der Ausbildung – Eigene Wohnung oder WG-Zimmer?
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland lässt es nicht immer zu, dass der Ausbildungsbetrieb in der Nähe des eigenen Wohnortes liegt. Unternehmen erhalten jedes Jahr zahlreiche Bewerbungen, weswegen nicht jeder Anwärter erfolgreich sein kann. Lohnenswert kann es jedoch sein, einen Ausbildungsplatz fernab der eigenen Heimat zu suchen, da in manchen Regionen Deutschlands die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung etwas besser stehen.
Selbstverständlich ist der Umzug schon so kurz nach Beendigung der Schullaufbahn nicht für jeden Auszubildenden gleich attraktiv. Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Vor- und Nachteile ein Umzug beziehungsweise das Verbleiben im Elternhaus haben kann:
Dass Mietkosten für Auszubildende schnell zu einer starken Belastung werden können, liegt jedoch auf der Hand. Auszubildende, die dennoch auf eigenen Beinen stehen möchten, sollten sich nach Alternativen zur eigenen Wohnung umsehen. Besonders beliebt sind hier WG-Modelle, bei denen der Auszubildende nur ein Zimmer in einer gemeinsam genutzten Wohnung bezieht. Die Kosten für Miete, Nebenkosten, Telefon und Internet und teilweise auch für Einkäufe teilen sich die Bewohner der WG, was die finanzielle Belastung für den Einzelnen deutlich senkt.
Möchtest du nach einer WG suchen, empfiehlt es sich, zunächst die Ohren im eigenen Bekanntenkreis und in sozialen Netzwerken offenzuhalten. Hier ergeben sich oftmals Gelegenheiten, das Zimmer eines bisherigen Bewohners zu übernehmen. Zusätzlich helfen Online-Plattformen, die die Vermittlung von WG-Zimmern übernehmen. Der klare Vorteil am Wohnen in einer WG ist nicht nur die geringere finanzielle Belastung. Auch ist es für dich leichter, in einer neuen Stadt Anschluss zu finden, wenn Du Dich bereits mit anderen Bewohnern deiner WG zusammenschließen kannst.
Möchte ein Vermieter gesonderte Nachweise bezüglich deiner Bonität, kann es helfen, wenn deine Eltern eine Bürgschaft übernehmen. In jedem Fall aber ist es wichtig, dass du die Zahlung der monatlichen Mieten inklusive der Nebenkosten (Strom, Wasser, GEZ, Telefon etc.) schon im Vorfeld sicherstellst. Ein Zuschuss der Eltern kann hierbei durchaus hilfreich sein. Ist der Umzug beschlossene Sache und hast du eine geeignete WG oder Wohnung gefunden, solltest du dich gut auf dein Vorhaben vorbereiten und einige Dinge beachten, damit der Wohnungswechsel reibungslos klappt.
Start in die Lehre – Wichtige Inhalte im Ausbildungsvertrag
Es ist wichtig, dass du dich intensiv mit deinem Ausbildungsvertrag befasst. Alle Regelungen zu Arbeitszeiten, der Bezahlung und auch dem Urlaubsanspruch solltest du auch von rechtlicher Seite beleuchten, damit deine Ausbildung zu einem gelungenen Unterfangen wird. Die Bedingungen eventuell geltender Tarifverträge geben viel Aufschluss darüber, welche Rechte und Pflichten du als Auszubildender haben wirst. Es lohnt sich, einige fachkundige Personen zu bitten, deinen Ausbildungsvertrag und eventuelle Tarifbestimmungen durchzulesen und dir zu helfen.
Weitere Details in Bezug auf deine Ausbildung können auch Eventualitäten umfassen, über die du dir im Vorfeld möglicherweise wenig Gedanken gemacht hast. So kannst du auch schneller bei der Ausbildung vorgehen. Bei gutem Schulabschluss bzw. starken Leistungen kann die Ausbildung verkürzt werden. Und kommt es trotz aller Vorsicht doch zu großer Unzufriedenheit im Ausbildungsberuf oder im Unternehmen, so ist es nur hilfreich, wenn du dich schon frühzeitig mit Kündigungen und Aufhebungsverträgen beschäftigst. Der Grund: Viele Azubis sind unzufrieden mit ihrem Ausbildungsplatz. Sollte das auch auf dich zutreffen, kann auch ein Wechsel des Ausbildungsbetriebes eine sinnvolle Maßnahme sein.
Das erste eigene Bankkonto in der Ausbildung – Tipps zu Gebühren und Gehalt
Mit der Ausbildung kommt auch das erste Gehalt. Damit dieses auch seinen Weg zu dir findet, benötigst du spätestens zum Ausbildungsbeginn ein Konto. Dieses dient dann nicht nur als Auffangstation für dein Gehalt, sondern hilft dir auch beim alltäglichen Zahlungsverkehr. Überweisungen von Miete und anderen Rechnungen können heute auch per Internet erledigt werden, weswegen ein eigenes Konto eine gute Lebenshilfe sein kann.
Damit du dich in Bezug auf das eigene Konto richtig entscheidest, solltest du dir zuvor einige Fragen stellen:
- Verlangt die Bank eine Kontoführungsgebühr?
- Wie laufen Support und Kundenbetreuung ab?
- Gibt es Mindestsummen, die monatlich auf dem Konto eingehen müssen?
- Welche Konditionen gibt es im Hinblick auf den Dispo?
Ein wertvoller Tipp für Azubis sind außerdem Banken mit besonderen Konditionen. Banken bieten Azubis, Studenten und Schülern Konten an, für die meist keine Gebühren fällig werden.
Finanzielle Unterstützung für Azubis – Finanzhilfe in der Ausbildung
Reicht das eigene Gehalt nicht aus, um die Lebenshaltungskosten zu bestreiten, so hast du als Azubi einige Möglichkeiten. Wenn deine Eltern nicht in der Lage sind, dich finanziell zu unterstützen, gibt es die Möglichkeit, Berufsausbildungsbeihilfe zu beantragen. Zusätzlich steht dir dein Kindergeld zu, wenn du nicht älter als 25 bist und nicht mehr im Elternhaus lebst. Das Geld hilft dir dann dabei, monatlich besser über die Runden zu kommen.
Nicht vergessen solltest du bei deiner Finanzplanung auch die Versicherungen, die du als Azubi benötigst. Zu den wichtigsten Versicherungen, auf die auch Azubis nicht verzichten sollten, gehören die Krankenversicherung, die Privathaftpflicht, die Hausratversicherung bei einer eigenen Wohnung und die KFZ-Versicherung, falls ein eigenes Auto genutzt wird. Wer noch etwas Spielraum hat, kann außerdem über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken, da diese früh abgeschlossen einige Chancen bietet.
Bildquellen
- Abb.1: JayMantri (CC0-Lizenz)/ pixabay.com
- Abb.2: selbst erstellt
- Abb.3: StartupStockPhotos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com
- Abb.4: delphinmedia (CC0-Lizenz)/ pixabay.com
- Abb.5: jarmoluk (CC0-Lizenz)/ pixabay.com