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Zwischenprüfung in der Ausbildung – Alles, was du wissen musst

Die Zwischenprüfung ist ein verpflichtender Meilenstein während deiner Ausbildung. Sie dient dazu, deinen aktuellen Wissensstand zu ermitteln und dir und deinem Ausbildungsbetrieb eine Orientierung zu geben.

Aber was genau ist die Zwischenprüfung, warum ist sie so wichtig und wie bereitest du dich am besten darauf vor? Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen und gibt dir wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Zwischenprüfung.

1. Was ist die Zwischenprüfung und warum gibt es sie?

Die Zwischenprüfung findet etwa zur Hälfte deiner Ausbildungszeit statt. Sie ist eine Art Standortbestimmung, die deinen aktuellen Leistungsstand widerspiegelt. Die Zwischenprüfung hat folgende wichtige Funktionen:

FunktionWas bedeutet das?
LeistungsstandermittlungSie zeigt dir und deinem Ausbildungsbetrieb, wo du stehst
ZulassungsvoraussetzungDie Teilnahme ist in den meisten Fällen eine Voraussetzung für die Abschlussprüfung
LernorganisationSie hilft dir, deinen Lernprozess zu reflektieren und gegebenenfalls anzupassen
VerbesserungsmöglichkeitBei Leistungsmängeln können noch Korrekturen in der Ausbildung vorgenommen werden

Wichtig: Die Zwischenprüfung hat in der Regel keine Auswirkungen auf deine Gesamtnote oder die Fortsetzung deiner Ausbildung. Sie dient primär als Orientierungshilfe. Es gibt jedoch auch eine Ausnahme, die erklären wir dir weiter unten noch 🙂


2. Ablauf der Zwischenprüfung – Mündlich oder schriftlich?

Die Zwischenprüfung kann schriftlich oder mündlich bzw. praktisch erfolgen. Die genaue Form hängt von deinem Ausbildungsberuf ab.

  • Schriftlicher Teil: In den meisten Ausbildungsberufen gibt es einen schriftlichen Teil, insbesondere in kaufmännischen Berufen.
  • Praktischer Teil: In einigen Berufen, wie beispielsweise in Bauberufen oder im Hotel- und Gaststättengewerbe, gibt es zusätzlich oder ausschließlich einen praktischen Teil.
  • Unterschiede je nach Beruf: Die genaue Zusammensetzung der Prüfung variiert je nach den spezifischen Anforderungen deines Ausbildungsberufs.

Und so sehen die Prüfungen aus:

  1. Schriftliche Prüfung: Findet in der Regel zentral in großen Sälen statt und wird von Prüfungsausschussmitgliedern oder IHK-Mitarbeitern beaufsichtigt.
  2. Praktische Prüfung: Erfordert spezielle Ausstattung wie Maschinen, Geräte und Werkzeuge. Prüfungsausschussmitglieder sind während der mehrstündigen Erstellung der Arbeitsprobe oder des Prüfstücks anwesend.

3. Kann man durch die Zwischenprüfung durchfallen?

Nein, du kannst durch die Zwischenprüfung nicht durchfallen. Sie ist keine Abschlussprüfung. Das Ergebnis hat in der Regel keinen Einfluss auf deine Gesamtnote oder die Fortsetzung deiner Ausbildung. Die Teilnahme ist jedoch verpflichtend und eine Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung. Aber was bringt denn dann die Zwischenprüfung überhaupt?

NutzenWas kannst du aus der Zwischenprüfung mitnehmen?
LeistungsstandermittlungSie zeigt deinen aktuellen Leistungsstand
VerbesserungsmöglichkeitBei Leistungsmängeln können noch Korrekturen vorgenommen werden
EntscheidungsgrundlageDas Ergebnis kann als Grundlage für eine mögliche Verkürzung der Ausbildungszeit dienen
PrüfungssimulationDie Zwischenprüfung bietet eine Gelegenheit, den Ablauf einer Prüfung kennenzulernen
LernorganisationSie hilft dir, dein eigenes Lernen neu zu strukturieren

Bedeutung des Ergebnisses der Zwischenprüfung

Auch wenn die Zwischenprüfung nicht direkt in deine Abschlussnote einfließt, ist das Ergebnis dennoch wichtig.

a) Aussagekraft der Note:

  • Sie zeigt deine Stärken und Schwächen in verschiedenen Bereichen.
  • Du und dein Ausbilder erhalten einen Überblick über deinen bisherigen Leistungsstand.
  • Die Prüfung dient als Orientierungshilfe für den weiteren Verlauf deiner Ausbildung.

b) Verhältnis zur Abschlussprüfung:

  • In den meisten Fällen fließt das Ergebnis nicht in die Abschlussnote ein.
  • Ausnahme: Bei der “gestreckten Abschlussprüfung” zählt der erste Teil mit 20-40% zur Abschlussnote.

c) Auswirkungen auf die Ausbildung:

  • Einfluss auf den Ausbildungsbetrieb: Das Ergebnis ermöglicht es, deinen Ausbildungsstand mit dem anderer Betriebe zu vergleichen. Bei Leistungsmängeln können noch Korrekturen vorgenommen werden.
  • Bedeutung für spätere Bewerbungen: Ein gutes Ergebnis kann deine Chancen auf eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung erhöhen oder als Entscheidungsgrundlage für eine Verkürzung der Ausbildungszeit dienen.

4. Zwischenprüfung nicht bestanden – Was passiert bei einem schlechten Ergebnis?

Erstmal keine Sorge – “nicht bestehen” geht gar nicht! Es gibt schlichtweg kein Bestehen oder Durchfallen und auch bei einem schlechten Ergebnis musst du die Zwischenprüfung nicht wiederholen. Du solltest aus deinem Ergebnis aber die richtigen Konsequenzen ziehen!

Obwohl keine direkten negativen Folgen entstehen, solltest du ein schlechtes Ergebnis ernst nehmen.

Es bietet die Chance, deinen Lernprozess anzupassen und dich besser auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.

Verbesserungsmöglichkeiten:

  • Bei schlechten Ergebnissen solltest du gemeinsam mit deinem Ausbilder Wissenslücken identifizieren und schließen.
  • Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) können bei der Agentur für Arbeit angefragt werden.
  • Eine allgemeine Wiederholung aller Lerninhalte und die Nutzung von Fachliteratur sind empfehlenswert.

5. Anrechnung der Zwischenprüfung

Die Anrechnung der Zwischenprüfung auf die Abschlussprüfung hängt von der Ausbildungsordnung deines Berufs ab.

  • Klassische Zwischenprüfung: Wird nicht auf die Abschlussprüfung angerechnet.
  • Gestreckte Abschluss- oder Gesellenprüfung: Teil 1 der gestreckten Prüfung ersetzt die Zwischenprüfung und fließt mit 30 bis 40 Prozent in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung ein.

6. Kann man von der Zwischenprüfung freigestellt werden?

Eine Freistellung von der Zwischenprüfung ist in der Regel nicht möglich, da die Teilnahme verpflichtend ist. Du wirst jedoch für die Teilnahme an der Prüfung freigestellt, das bedeutet, du musst dann natürlich nicht arbeiten.

Wichtig: Dein Betrieb muss dich zwar für die Prüfung freistellen, aber er muss dir keine extra Zeit für die Vorbereitung auf die Prüfung geben! Du musst es also schauen, dich in deinem regulären Arbeitsalltag auf die Prüfung vorzubereiten.


Fazit und Tipps zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung

Die Zwischenprüfung ist ein wichtiger Teil deiner Ausbildung. Sie hilft dir, deinen aktuellen Stand zu erkennen und dich optimal auf die Abschlussprüfung vorzubereiten.

Damit du für die Zwischenprüfung super gut vorbereitet bist, haben wir noch ein paar allgemeine Tipps für dich – und auch ein paar gegen Prüfungsstress 😉

Tipps für eine erfolgreiche Vorbereitung:

TippWie setzt du das um?
Frühzeitig beginnenFange rechtzeitig mit dem Lernen an und erstelle einen Lernplan.
Lernmaterialien nutzenNutze Fachbücher, Skripte und Online-Ressourcen.
Übungsaufgaben lösenÜbe alte Prüfungsaufgaben, um dich mit dem Format vertraut zu machen.
Austausch mit anderen AzubisLernt zusammen und tauscht euch aus.
Pausen einlegenMache regelmäßig Pausen, um dich zu erholen.

Wie man Prüfungsstress vermeidet:

  • Ausreichend Schlaf: Sorge für ausreichend Schlaf vor der Prüfung.
  • Gesunde Ernährung: Ernähre dich gesund und ausgewogen.
  • Entspannungstechniken: Übe Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.
  • Positives Denken: Glaube an dich und deine Fähigkeiten.

Viel Erfolg bei deiner Zwischenprüfung!