Thema Ratgeber

Wie Ordnung in der Wohnumgebung den Lernerfolg verbessern kann

Geordneter Schreibtisch beim Lernen© Free-Photos / Pixabay.com

Ein ordentlicher Schreibtisch hilft beim Lernen

Es gibt viele Gründe im Leben zu lernen. Dabei ist es fast unerheblich, ob das Lernen für das Abi, den Berufsabschluss, für die Uni oder auch für eine spätere Fortbildung ist, denn das Unterfangen hat immer eines gemeinsam: Lernen ist kompliziert und fällt vielen Menschen alles andere als einfach.

Grund dafür könnte das pure Chaos in der Wohnung oder auf dem Schreibtisch sein. Ordnung kann tatsächlich das Lernen vereinfachen – aber: nicht für jeden. Dieser Artikel zeigt, wie sich der Lernerfolg durchs Aufräumen und die Ordnung verbessern lässt.

Wie lässt sich Ordnung schaffen?

Die simple Antwort darauf ist freilich, einfach mal aufzuräumen. Das ist für viele Menschen aber gar nicht so einfach, zumal in der Prüfungszeit auch noch wenig Zeit vorhanden ist.

An dieser Stelle muss auch sogleich die Warnung ausgesprochen werden, da viele Lernende mit Schwung in die Prokrastination wechseln. Nicht umsonst gibt es das Motto, dass die Wohnung noch nie so sauber war, wie während der Prüfungszeit. Damit das nicht geschieht, gilt dasselbe, wie beim Lernen: Schritt für Schritt.

Ein Überblick:

  • Wichtigster Bereich – das Wichtigste ist tatsächlich der Bereich, in dem gelernt wird. Hier sollte es so ordentlich sein, dass alle Unterlagen gut auf den Tisch – oder das Sofa – passen. Ansonsten sollte die Küche möglichst ordentlich bleiben.
  • Aufteilen – es hilft, sich immer mal etwas vorzunehmen. Grundsätzlich ist es ohnehin sinnlos, stundenlang vor den Lernunterlagen zu hocken und aufs Papier zu starren. Es hilft, Bewegung reinzubringen und nach einem geschafften Abschnitt ein wenig aufzuräumen.

Grundsätzlich hilft es häufig schon, einfach all das, was nicht an den Ort gehört, wo es steht, fortzuräumen. Während des Lernstresses neigen viele Menschen dazu, Kaffee- und Teetassen, Gläser und die Teller der letzten Mahlzeiten gleich auf dem Tisch stehen zu lassen. Sie bringen jedoch nur Unordnung rein, sind sie in der Spülmaschine oder mit der Hand gespült zurück im Schrank, ist bereits ein gutes Stück Ordnung geschaffen.

Ansonsten hilft:

  • Staubsaugen – das bringt nicht nur Sauberkeit, sondern lässt sich wunderbar zum Abschalten nutzen. Beim Saugen muss nicht nachgedacht werden, dafür hilft es, sich den Lernstoff noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.
  • Staubwischen – auch das kann helfen, abzuschalten und notfalls ein wenig Frust abzubauen.
  • Spülen – so ungern wie es die meisten Menschen wohl machen, so hilfreich ist Spülen beim Problemlösen.

Wer während der Lernzeit immer mal wieder ein wenig aufräumt, vermeidet nicht nur das Chaos, das sonst nach der Prüfung auf einen wartet. Nein, denn die Arbeiten sind stets so simpel und routiniert, dass das Hirn einfach abschalten kann – und in sich selbst wieder Raum für neues Lernmaterial schafft.

Warum erhöht Ordnung den Lernerfolg?

Obgleich Ordnung den Lernerfolg erhöht, ist es nicht unbedingt die Ordnung, die einen besseren Erfolg bedingt. Generell gelten mehrere Möglichkeiten, die ganz stark von der eigenen Person abhängen:

  • Ablenkung – Chaos wirkt ablenkend. Gerade ordnungsbewusste Menschen werden schier wahnsinnig, wenn sie sich auf das Lernen konzentrieren müssen und irgendwo irgendwas herumsteht. Auch stört Unordnung das eigene Befinden so weit, dass ständig der Gedanke »Ich muss … putzen« im Hinterkopf auf Aufmerksamkeit pocht.
  • Willenskraft – dieser Punkt hängt stark mit der Ablenkung zusammen. Das Chaos um einen herum zerrt an der Willenskraft und minimiert diese. Wie häufig stellen wir uns die Frage, wie wir das Lernen bewältigen sollen, wenn wir es schon nicht schaffen, die Wohnung – oder den Schreibtisch – sauber zu halten?
  • Unerledigt – geht die Wohnung im Chaos unter, kann auch der gesamte Lernstoff samt Prüfung bewältigt werden, doch eine unerledigte Aufgabe bleibt bestehen: aufräumen. Mit der Prüfung kann also gar nicht abgeschaltet werden, da noch etwas zu erledigen ist.

Das vorangestellt, muss aber jeder Lernende seinen eigenen Charakter berücksichtigen. Nicht jeder Mensch kann mit absoluter Ordnung leben, zudem darf das Aufräumen niemals komplett und vollständig während der Lernphase angegangen werden. Denn hier lauern Gefahren:

  • Ablenkung – gerade dann, wenn das Lernen nicht vorangeht, kann das Aufräumen zwar für Platz im Kopf sorgen, aber auch einer langen Ablenkung dienen. Lernende sollten sich daher stets einzelne Bereiche vornehmen und nur diese säubern.
  • Sich drücken – das Aufräumen kann beim Lernen durchaus als Drückmöglichkeit genutzt werden. Auch hier gilt, dass Teilbereiche aufgeräumt werden können, nicht aber die ganze Wohnung. Achtung: Wer plötzlich jeden Schrank putzt und jede Schublade aufräumt, säubert nicht, sondern ist mitten drin in der »Aufschieberitis«.

Was ist beim Lernen sonst zu beachten?

Lernen muss immer in Abschnitten erfolgen. Natürlich ist die Vorstellung grandios, an einem Tag so richtig viel zu schaffen, doch lässt sich kein dreijähriges Studium an einem Wochenende wiederholen. Es gilt:

  • Abschnitte – der zu lernende Stoff wird in einzelne Abschnitte geteilt und diese einzeln abgearbeitet.
  • Pausen – nach jedem Abschnitt erfolgt eine Pause. Hier kann gerne aufgeräumt werden, aber auch kochen, ein Spaziergang oder der Gang zum Sport sind ideal.
  • Zeiten – das Lernen sollte festen Zeiten unterliegen und an diese wird sich gehalten. Wichtig: Freizeiten beachten.
  • Probleme? – wer beim Lernen auf Probleme stößt und einfach nicht weiterkommt, der darf sich ruhig mit Freunden treffen oder zu Hause Ordnung schaffen. Wichtig ist, dass sich nicht aktiv mit dem Problem beschäftigt wird, sondern die Problemlösung automatisch durch die andere Tätigkeit herbeigerufen wird.

Gerade sehr automatische Bewegungsabläufe wie das Staubsaugen, Staubwischen, aber auch dem Spülen oder einige sportliche Tätigkeiten helfen, Lernprobleme zu lösen. Wer jahrelang Kampfsport macht und etliche Katas praktisch im Schlaf kann, sollte mal probieren, sie zu durchlaufen. Mit der Bewegung kommen die Lösungen oft ganz von allein.

Fazit – aufräumen ist wichtig, doch mit Vorsicht zu genießen

Wer lernen möchte, sollte Ordnung um sich herum schaffen, doch wer lernen muss, sollte die Ordnung nicht vor das Lernen stellen. Stattdessen sollte das Aufräumen in Pausen eingebaut und gezielt aufgeteilt werden – wie auch der Lernstoff. Wichtig ist, sich nicht statt des Lernens im Aufräumen zu verlieren, nur um sagen zu können, dass der Tag doch erfolgreich war.