Die Zukunft der Arbeit ist immer schwieriger vorherzusagen. Niemand weiß, wie stark das Berufsfeld, welches du dir ausgesucht hast, sich verändern wird. In manchen Fällen verschwinden Berufsfelder sogar ganz. Oder schaust du noch ins Telefonbuch, um eine Nummer zu finden?
Gleichzeitig erschließen wir auch ganz neue Berufe, denn Influencer, Streamer und YouTuber gab es vor gut 10 Jahren noch gar nicht. Diese Unvorhersagbarkeit hat zur Folge, dass du dich nicht allein auf fachliche Kompetenzen verlassen kannst.
Während die im Rahmen einer Ausbildung erlernten Fachkompetenzen nach wie vor wichtig sind, wächst die Bedeutung von Metakompetenzen stark. Das kann z.B. die Fähigkeit sein, zu Lernen, komplexe Probleme zu lösen oder mit digitalen Technologien umzugehen.
Wieso du Metakompetenzen brauchen wirst, was diese sind und wie du sie dir aneignest, darauf möchten wir in diesem Artikel näher eingehen, damit du optimal auf die Zukunft der Arbeitswelt vorbereitet bist.
Was sind Metakompetenzen?
Lange Zeit lag der Fokus in der Arbeitswelt fast ausschließlich auf fachlichen Kompetenzen (Hard Skills) und einigen Soft Skills, wie zum Beispiel Teamfähigkeit. Metakompetenzen sind Fähigkeiten, die über das rein Fachliche hinausgehen.
Meta (Griechisch: μετα – Deutsch: “nach” oder “jenseits”) |
Das Verstehen und Anwenden von Methoden wie Design Thinking, welche wir weiter unten vorstellen, ist eine solche Kompetenz. Es kann aber auch die Fähigkeit sein zu lernen. Denn auch die Fähigkeit zu lernen muss gelernt werden und kann sogar verlernt werden. Das merkt man beispielsweise an Menschen, deren Schulzeit schon lange zurückliegt. Diesen fällt es häufig schwerer, neue Dinge zu lernen.
Warum Metakompetenzen zunehmend wichtiger werden
Die Zukunft steckt voller neuer Herausforderungen. Und wir werden kreative Köpfe brauchen, die sich Problemen, egal ob auf Unternehmens- oder globaler Ebene, annehmen können. Fähigkeiten, die über reine fachliche Kompetenzen hinausgehen, verschaffen dir dabei einen klaren Vorteil in einer Welt, die einen immer schneller werdenden Wandel erfährt.
Anpassen und lernen
Laut eines Berichts zur Zukunft von Arbeit vom World Economic Forum waren viele der heute gefragten Berufe und Skills vor zehn oder sogar fünf Jahren noch gar nicht abzusehen. Daher ist die Fähigkeit, sich schnell an Änderungen anzupassen und Neues zu lernen umso wichtiger geworden.
Probleme lösen
Durch komplexe Probleme wie dem Klimawandel kommen zudem eine Reihe neuer Herausforderungen auf uns zu. Auch in ferner Zukunft wird es Aufgaben geben, die nicht allein durch maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz bewältigt werden können. Somit wird die Fähigkeit, kreativ und strukturiert an die Lösung von Problemen heranzugehen, immer wichtiger.
Digitale Welt verstehen und nutzen
Die Digitalisierung und die Verschmelzung der digitalen und realen Welt verlangt darüber hinaus die Metakompetenz “Digital Fluency”. Das ist die Fähigkeit, sich sicher und schnell in der digitalen Welt zu bewegen und zu arbeiten.
Im Folgenden möchten wir dir einige Beispiele für Metakompetenzen näher vorstellen, von denen wir glauben, dass sie dir auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft einen Vorteil verschaffen werden.
Design Thinking – erst das Problem, dann die Lösung
©Andreas Diehl #DNO
Design Thinking ist eine kreative Methode zur Lösung von komplexen Problemen. Die Idee hinter dieser Methode basiert auf dem Designprozess eines Produktes. Bevor ein Unternehmen ein neues Produkt auf den Markt bringen kann, müssen mehrere Arbeitsschritte durchlaufen werden. Dabei steht der Nutzen für den Kunden im besonderen Fokus. Das sind die Schritte:
- Verstehen (Welches Problem soll unser Produkt lösen?)
- Beobachten (Wie löst der Kunde das Problem bisher?)
- Standpunkt definieren (Was haben wir von den ersten zwei Schritten gelernt?)
- Ideen finden (Lösungsvorschläge sammeln und bewerten)
- Prototypen entwickeln (Besten Lösungsvorschlag umsetzen)
- Testen (Lösung/Produkt testen)
Die Methode des Design Thinking übernimmt diese Arbeitsschritte und überführt sie in ein allgemeingültigen Konzept. Dieses kann dann auf alle Arten von Problemstellungen, also nicht nur im Produktdesign, angewendet werden. So kannst du damit beispielsweise dein Unternehmen unterstützen, kundenzentrierte Lösungen zu entwickeln.
Mehr Informationen zum Thema findest du im Blog der #DNO.
Systems Thinking – vernetztes Denken
Was ist ein komplexes System?
Ein System ist eine Struktur bestehend aus mehreren Elementen, die in einer Beziehung zueinander stehen. Systeme können wir in allen Lebensbereichen finden. So ist eine Wohngemeinschaft beispielsweise ein kleines System. In jedem System können Probleme auftauchen. Diese zu lösen kann je nach Größe und Komplexität des Systems jedoch sehr schwierig sein.
Während es noch einfach ist, das Problem von WG-Mitglied Martin zu lösen, dessen Pizza immer wieder unerklärlich aus dem Tiefkühlfach verschwindet, sieht es bei Chefin Frau Meier schon ganz anders aus. Sie versucht ihr neues Produkt auf dem asiatischen Markt zu etablieren.
Ein komplexes System kannst du dir wie ein großes Haus vorstellen. Stell dir vor, dass du an einer Stelle einen Hebel betätigst und sich plötzlich an einem ganz anderen Ort im Haus eine Tür öffnet. Komplexe Systeme bestehen aus einer Vielzahl solcher Wechselbeziehungen. Das macht es so schwierig, darin den Überblick zu behalten.
Wie funktioniert die Systems Thinking Methode?
©Andreas Diehl #DNO
Mit der Systems Thinking Methode lernst du, komplexe Systeme zu verstehen. Dazu beginnst du im ersten Schritt damit, die Struktur eines Systems zu skizzieren. Dabei identifizierst du zunächst alle grundlegenden Elemente aus denen das System aufgebaut ist. Am Beispiel unseres Hauses wären das alle Türen und Hebel. Anschließend skizzierst du deren Beziehungen und Wechselwirkungen untereinander, sprich welcher Hebel öffnet welche Tür.
Auf diese Weise entsteht eine Art Landkarte mit allen Informationen, die du brauchst. So kannst du leichter herausfinden, an welchen sprichwörtlichen Hebeln du ansetzen musst, um ein Problem innerhalb dieses Systems zu lösen.
Im Blog der #DNO sind die einzelnen Schritte der Systems Thinking Methode noch einmal genauer beschrieben. Dort lernst du auch anhand von Beispielen aus der Wirtschaft, wie du die Methode in der Praxis anwenden kannst.
Digital Fluency – Verständnis und Einsatz neuer Technologien
Home-Office, Home-Schooling, virtuelle Events und Musikkonzerte – all dies ist inzwischen Teil unseres Alltags geworden. Die Vision von virtuellen Büros und Klassenräumen könnte schon bald Realität werden. In Zukunft wird es daher wichtig sein, sich in der digitalen und virtuellen Realität zurechtzufinden.
©Andreas Diehl #DNO
Digitalkompetenz oder auch Digital Fluency teilt sich in fünf Kernkompetenzen auf:
Information & Data Literacy
Du bist in der Lage, Informationen zu finden, von Falschinformationen (“Fake News”) zu unterscheiden und dich kritisch mit Quellen auseinanderzusetzen.
Kommunikation & Zusammenarbeit
Du kannst mittels digitaler Medien kommunizieren, dich mit anderen Menschen vernetzen und arbeiten. Du verstehst und verwaltest selbstständig deine digitale Identität. Die digitale Identität kann beispielsweise ein Personalausweis mit Online-Funktion sein.
Erstellung digitaler Inhalte
Du kannst digitale Inhalte mit Hilfe von Software, wie Blender oder Photoshop erstellen und bearbeiten.
Sicherheit
Du bist in der Lage deine Geräte, Daten und Privatsphäre zu schützen.
Problemlösung
Du kannst Probleme mittels digitaler Technologien lösen. Dabei ist es nicht nur gut zu wissen, welche Technologien und Software dir zur Verfügung stehen und wie diese funktionieren. Du solltest darüber hinaus lernen, wie du sie einsetzen kannst, um deine Ziele zu erreichen.
Fazit
Wie die Future of Work aussehen wird, können wir immer nur annähernd voraussagen. Was sich mit Sicherheit sagen lässt, ist, dass du in der Lage sein musst, flexibel auf Trends und Veränderungen zu reagieren. Da kommen neben den fachlichen Kompetenzen Metakompetenzen ins Spiel, welche du dir glücklicherweise ganz einfach selbst aneignen kannst. Dazu kannst du auf den Seiten der #DNO auf diverse Blog-Artikel, Literaturempfehlungen und Webinare zugreifen. Viel Erfolg dabei!
#DNO – unser Contentpartner für den Themenbereich “Zukunft der Arbeit”
Andreas Diehl, Gründer der #DNO, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen auf ihrem Weg zu selbstorganisierter Arbeitskultur und Innovation zu begleiten. Auf dem #DNO Blog findest du alles rund um digitale und agile Transformation. Diese Expertise möchten wir dir nicht vorenthalten. Deshalb findest du auch auf azubister.de exklusive Artikel der #DNO.