Duales Studium Bauingenieurwesen - Studium und Beruf

Duales Studium Bauingenieurwesen - Studium und Beruf
  • Ausbildungsart
    duales Studium
  • Studiendauer
    i.d.R. 8 Semester
  • Zulassungsvoraussetzungen
    mindestens Fachabitur, Meisterprüfung oder berufliche Fortbildung

Keine Frage: Das, was wir in Zukunft mehr und mehr brauchen werden, ist moderner, sozial- und umweltverträglicher Wohnraum und zukunftsweisende, ökologisch durchdachte Bauten im öffentlichen und privaten Raum. Wir brauchen Anlagen für grüne Energie und eine funktionierende Infrastruktur, Verkehrs- und Stadtplanungen. Wenn du an diesen wichtigen Entwicklungen teilnehmen und Verantwortung übernehmen möchtest, dich Projektplanung und -steuerung und deren bauliche Umsetzung, Statik, und ökonomische wie ökologische Aspekte des Bauens interessieren, dann schau dir das duale Studium im Bauingenieurwesen genauer an.

Bauingenieurwesen in 20 Sekunden

  • Der Studiengang wird an den (Fach-)Hochschulen unterschiedlich organisiert.
  • Bewirbst du dich für ein duales Studium, brauchst du eine Anstellung in einem Unternehmen.
  • Das Bachelorstudium Bauingenieurwesen dauert in der Regel acht Semester, die meisten Bachelorstudiengänge dauern hingegen nur 6 Semester.

Voraussetzungen: Was braucht man, um Bauingenieurwesen zu studieren?

Um Bauingenieurwesen im dualen Studiengang studieren zu können, brauchst du eine dieser Voraussetzungen:

  • Abitur
  • Fachabitur
  • abgelegte Meisterprüfung
  • berufliche Fortbildungsprüfung
  • eine mindestens zweijährige Berufsausbildung und darauf aufbauend drei Jahre Berufspraxis

Je nach Hochschule kann ein Vorpraktikum erwünscht sein, welches du beispielsweise bei einer Baufirma absolvieren kannst. 

Welche persönlichen Eigenschaften solltest du für das duale Studium im Bauingenieurwesen mitbringen?

Neben den formalen Voraussetzungen zum Studium im Bauingenieurwesen solltest du dich auch vergewissern, ob deine Neigungen und Interessen zu den inhaltlichen Anforderungen des Studiums passen. So solltest du ein grundlegendes Interesse für technische und naturwissenschaftliche Fächer mitbringen, verbunden mit gutem Konzentrationsvermögen. Neben der Fähigkeit, logisch zu denken, hilft dir auch handwerkliches Geschick, räumliche Vorstellungskraft und eine genaue und verantwortungsbewusste Arbeitsweise um im Studium und später im Beruf erfolgreich zu sein.

Inhalte des dualen Studiums Bauingenieurwesen

Wenn Mathematik, Physik und Chemie dir schon in der Schule Spaß gemacht haben, dich Gebäude und das Lösen kniffliger Aufgaben und statische Berechnungen interessieren und du dich auch planerisch, organisatorisch und vor Ort einsetzen möchtest, solltest du dir das duale Studium zum Bauingenieurwesen genauer anschauen. Neben den wichtigen Grundlagenfächern für die du Talent und Interesse mitbringen solltest, gibt es eine Reihe an Kernfächern, die sich mit den Themen des Bauverfahrens, der Baumechanik, der Vermessung sowie der Konstruktion und Darstellung von Bauten beschäftigen.

Generell besteht das duale Studium im Bauingenieurwesen aus drei Teilen:

  1. Grundstudium
  2. Fachstudium
  3. Vertiefungsstudium

Im Grundstudium stehen Grundlagenfächer wie Ingenieurmathematik, Bauphysik und -chemie, Baumechanik, Grundlagen des Planens, Entwerfens und Konstruierens sowie der Vermessungstechnik auf dem Programm.

Nach 4 Semestern trittst du dann das Fachstudium an und aufbauend auf den erlernten Grundlagen kommen mehr spezifische Themen auf den Stundenplan. Das sind zum Beispiel Statik, Bauverfahrenstechnik, aber auch Bauvertragswesen oder die Geheimnisse des Mauerwerks- und Spannbetonbaus, um nur einige zu nennen. Im Hinblick auf eine spätere Spezialisierung lernst du Tätigkeitsfelder wie Baubetrieb, Geotechnik, Verkehr und Stadtplanung, Wasserbau, Abwasser- und Abfallwirtschaft und einiges mehr kennen. Im anschließenden Vertiefungsstudium erhältst du dann die Möglichkeit dich auf einen dieser Tätigkeitsbereiche zu spezialisieren.

Wie läuft das duale Studium Bauingenieurwesen ab?

Zunächst einmal ist es hilfreich zu wissen, dass es verschiedene Arten des dualen Studiums gibt. Im Bereich Bauingenieurwesen werden vor allem die ausbildungsintegrierende oder die praxisintegrierende Form des dualen Studiums angeboten. 

Im praxisintegrierten Studium absolvierst du in den Praxisphasen keine Berufsausbildung, sondern wirst entweder als Praktikant:in oder normale:r Mitarbeiter:in eingestellt und nicht als Auszubildende:r.

Das duale Studium ist generell in theoretische und praktische Phasen eingeteilt. Neben der Hochschule bist du also auch in einem Betrieb tätig und erlernst das “Handwerk” des Bauingenieurs auch von Anfang an in der Praxis. Die Zeiten von Theorie- und Praxisphasen werden dabei durch die Vorlesungszeiten der jeweiligen Hochschule vorgegeben. Der Praxisteil findet damit meist in der vorlesungsfreien Zeit während der Semesterferien statt. 

Beim ausbildungsintegrierenden Studium findet die betriebliche Ausbildung zumeist in den ersten Semestern statt. Die Vorlesungen beginnen dann im zweiten Jahr. 

Ein wichtiger Punkt beim dualen Studiengang Bauingenieurwesen ist es, dass du ein (Bau-)Unternehmen finden musst, das ein duales Studium unterstützt und dein Praxispartner für den praktischen Teil deines Studiums ist. Ob ein Unternehmen als Partner für ein duales Studium in Betracht kommt, erfährst du entweder direkt aus den Stellenausschreibungen, auf den Internetseiten der Unternehmen oder speziellen Datenbanken und Unternehmensprofilen. Viele Hochschulen, die das duale Studium Bauingenieurwesen anbieten, unterstützen dich auch bei der Suche oder vermitteln direkt ein Unternehmen.

Die durchschnittliche Studiendauer beträgt je nach Hochschule dreieinhalb bis viereinhalb Jahre. 

Was verdiene ich während des dualen Studiums im Bauingenieurwesen?

Was du letztendlich während deines Studiums verdienst, ist von vielen Faktoren abhängig: von der Art der Anstellung, in welchem Bundesland du studierst und arbeitest, welcher Tarifvertrag gilt, ob sich dein Arbeitgeber an den Tarifvertrag hält oder ob er weniger oder sogar mehr bezahlt.

Wir haben mal ein paar Zahlen zur Orientierung aus dem Tarifvertrag für Auszubildende der Länder (TVA-L BBiG) zusammengestellt (gültig ab dem 1.1.2020):

  1. Ausbildungsjahr: 1.036,82 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 1.090,96 Euro
  3. Ausbildungsjahr: 1.140,61 Euro
  4. Ausbildungsjahr: 1.209,51 Euro

Berufliche Perspektiven und Gehälter

Gebaut wird immer. Neubau oder Sanierung von Straßen, Gebäuden, Wasseranlagen, Brücken, Tunnel… Wer durch Deutschland fährt weiß, wie viel überall gebaut wird. Die politische Herausforderung, neuen Wohnraum zu schaffen, die Notwendigkeit, klimafreundliche, umweltschonende, moderne Gebäude, Anlagen und Infrastruktur zu bauen oder instand zu halten… Die Liste ist lang. Und dementsprechend ist auch der Bedarf an gut ausgebildeten Bauingenieuren sehr hoch. Und nicht nur in Deutschland wird gebaut. Die deutsche Ingenieursarbeit hat international noch immer einen guten Ruf. Solltest du also an einem Job im Ausland interessiert sein, hast du ebenfalls gute Chancen. Kurz gesagt, die beruflichen Perspektiven in diesem Berufsfeld sind sehr gut. 

Auch die Bezahlung kann sich sehen lassen. Einstiegsgehälter liegen im Durchschnitt bei mindestens 2.500 € Brutto und nach ein paar Jahren Berufserfahrung bei ca. 4.000 €. Bei entsprechender Weiterbildung und in Führungspositionen können 8.000 € Brutto überschritten werden.

Das sind natürlich Durchschnittswerte. Wie immer spielen Bundesland, Tarifverträge, der Arbeitgeber und irgendwann auch dein Verhandlungsgeschick die entscheidende Rolle.

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