Sicherlich freust du dich schon darauf, die Schule hinter dir zu lassen und ins Azubi-Leben zu starten. Immerhin bedeutet das deinen Start in die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Dein Ausbildungsplatz steht fest, der Mietvertrag für deine erste eigene Wohnung ist unterschrieben und der Umzug ist geschafft.
Das ist ein großer Schritt für dich. Aber hast du auch wirklich an alles gedacht?
Vorbereitung ist alles – Das sind die wichtigen Versicherungen für die Ausbildungszeit
Hoffentlich bist du schon versichert, denn mit der neuen Unabhängigkeit kommen auch die Pflichten und Entscheidungen des Erwachsen-Seins auf dich zu, die du bewältigen musst. Dazu gehört auch, dich selbst zu versichern und auf deine Finanzen zu achten. Unterschätz das nicht, denn du musst mit deiner geringen Ausbildungsvergütung über die Runden kommen. Frühzeitig informieren kann dir viel Ärger ersparen.
Nun kommen relativ unspannende Themen wie Versicherungen, Finanzen und Vorsorge auf dich zu, die du sicher schon durch deine Eltern kennengelernt hast. Mit dem ersten eigenen Gehalt musst auch du dich entscheiden, wir du dich für die Zukunft absicherst. Doch die Versicherungen kommen in der Regel nicht zu dir! Du musst dich selbst informieren und die richtigen Entscheidungen für dich treffen. Folgende Versicherungen solltest du dabei im Auge behalten:
- Privat-Haftpflichtversicherung
- Hausratversicherung
- Kfz-Versicherung
- Krankenversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherung
- Lebensversicherung
Welche Versicherungen sind in der Ausbildung Pflicht, welche nicht?
Von den regulären Versicherungen ist in Deutschland nur eine einzige wirklich Pflicht: Die Krankenversicherung. Solltest du nicht bereits über deine Eltern privat oder über eine gesetzliche Krankenkasse versichert sein, oder willst du deine Versicherung wechseln, so ist der Berufseinstieg der ideale Zeitpunkt dafür. Ebenfalls vorgeschrieben ist eine Kfz-Versicherung, aber nur sofern du ein Auto hast. Diese schließt du direkt nach dem Kauf des Kfzs ab.
Die nächst-wichtigste Versicherung ist die (Privat-)Haftpflichtversicherung. Sie greift nicht nur, wenn du etwas kaputt machst, was dir nicht gehört, oder jemanden versehentlich verletzt; viele Vermieter fordern auch die Vorlage einer Haftpflicht, wenn du zur Miete wohnst. Doch aufgepasst! Wohnst du noch bei deinen Eltern, bist du meist über deren Haftpflichtversicherung mitversichert.
Die übrigen Versicherungen sind v.a. in Spezialfällen wichtig. Hast du einen körperlich sehr fordernden Job und bist du von deiner körperlichen Fitness abhängig, um diesen Beruf auszuüben, raten wir dir in jedem Fall zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Dies gilt für Bauarbeiter ebenso wie für Gärtner und Sportler! Allerdings gibt es hier Unterschiede in den Konditionen bei andauernden Ausbildungen und abgeschlossener Berufsausbildung. Daher bleib auf dem Laufenden, auch wenn du deine Ausbildung beendet hast.
Die Hausratversicherung hilft dir aus der Patsche bei Einbrüchen und Diebstählen, aber auch wenn du z.B. den Schlüssel zur Mietwohnung verlierst, kann die Hausrat von Vorteil sein. Doch Vorsicht: Glasschäden oder Schäden an Türen, die bei Einbrüchen durchaus entstehen können, werden nicht immer von Hausrat und Haftpflicht gedeckt. Es kann also sein, dass du z.B. vom Vermieter noch extra zur Kasse gebeten wirst, nachdem du bestohlen wurdest.
Unfall- und Lebensversicherungen sind generelle Versicherungen, die dich und deine Angehörigen bei Schadensfällen über Wasser halten können. Sie abzuschließen ist in jedem Fall sinnvoll, aber auch teuer – und mit dem Gehalt eines Azubis wirst du fürs erste auf die ein oder andere Versicherung verzichten müssen.
Das Haushaltsbuch – So behältst du deine Finanzen während deiner Lehre im Überblick
Auch wenn es unzählige sinnvolle Versicherungen gibt, musst du immer deine Ausgaben im Blick behalten, denn am Ende des Monats wird vor allem zu Ausbildungsbeginn nicht viel übrig bleiben. Das meiste geht für Miete, Internet/Telefon, Strom, Heizung, Lebensmittel und natürlich Freizeit flöten. Wir empfehlen dir deshalb dringend ein Haushaltsbuch zu pflegen, in das du deine monatlichen Ein- und Ausgaben eintragen kannst. So kannst du für die einzelnen Monate kalkulieren, was du brauchst, bzw. was du für deine Altersvorsorge zur Seite legen kannst. Es gibt für solche Hefte mittlerweile auch coole Apps im App Store oder im Play Store. Die meisten davon sind kostenlos.
Bekommen deine Eltern im Rahmen deiner Erstausbildung noch Kindergeld, solltest du mit ihnen vielleicht eine Abmachung treffen, damit du es als feste Einnahme zusätzlich einrechnen kannst. Eine klare Auflistung deiner Finanzen ist da bestimmt eine gute Hilfe.
Geld Sparen und dennoch gute versichert durch die Ausbildungszeit gehen!
Genauer hingucken lohnt sich. Wenn du Ausgaben für deine Ausbildung hast, z.B. Schulkosten bei schulischen Ausbildungen, kannst du diese als Werbungskosten in deiner Steuererklärung absetzen. Auch bei der Wahl deines Kontos und deiner Bank solltest du achtgeben. Schnell kommen Kontoführungsgebühren oder Kosten für andere Zusatzleistungen zusammen und gehen von deinem Ausbildungsgehalt ab. Außerdem können sich ungünstige Zinsen schnell auf dein Konto auswirken.
Überlege dir, welche Ausgaben unbedingt nötig sind und welche Luxus bedeuten. Wo kannst du unnötige Kosten streichen? Wie viel kannst du zur Seite legen? Nicht nur aktive Posten können gespart werden, schon bei deinem Stromverbrauch kannst du auf die Kostenbremse treten. Nutze Mehrfachstecker mit Kippschalter und achte darauf, dass Geräte nicht im Standby-Modus sind – vor allem nachts! Denk daran, dass der kleinste Cent-Betrag sich schon rechnen kann, da er über viele Jahre verzinst wird.
Mach es dir leichter und behalte am Monatsende lieber etwas über, bevor es eng wird mit deinem Kapital. So ist bestimmt der ein oder andere Sommerurlaub für dich drin 😉
azubister dankt Kilian Fromeyer, dem Geschäftsführer der Aslander & Fromeyer Vergleichsportale GmbH, für die wichtigen Infos in diesem Artikel!