Medizinische:r Fachangestellte:r - Arzthelfer:in - Ausbildung und Beruf

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Medizinische:r Fachangestellte:r - Arzthelfer:in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Erwünschter Schulabschluss
    Mittlerer Bildungsabschluss 
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Ausbildungsgehalt
    1. Ausbildungsjahr: € 920, 2. Ausbildungsjahr: € 995, 3. Ausbildungsjahr: € 1.075

Du suchst einen Beruf im Gesundheitswesen, der abwechslungsreich und verantwortungsvoll ist? Dann schau dir die Möglichkeiten einer Berufsausbildung zum medizinischen Fachangestellten mal genauer an. Medizinische Fachangestellte sind nämlich für alle Aufgaben zuständig, die in einer ärztlichen Praxis anfallen und nicht vom Arzt erledigt werden können oder weitere Hilfe erfordern. Dazu zählen zum Beispiel Blut abnehmen, Röntgenuntersuchungen, Termine vergeben und Impfen. Die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten kannst du beispielsweise in Arzt-Praxen verschiedener Fachrichtungen absolvieren, zum Beispiel bei Allgemeinmedizinern, Internisten, HNO-Ärzten, Gynäkologen oder Orthopäden. Als Ausbildungsstätten kommen aber auch Kliniken und Krankenhäuser in Betracht.

Zur Info: Die 2006 eingeführte neue Ausbildungsordnung für den Beruf Medizinische:r Fachangestellte:r ersetzte auch die ehemalige Berufsbezeichnung des Vorläuferberufs Arzthelfer:in.

Die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten in 20 Sekunden

  • Ist eine duale Ausbildung
  • Sie dauert in der Regel 3 Jahren 
  • Bis heute ist auch die alte Berufsbezeichnung des/r Arzthelfer:in sehr geläufig
  • Das Ausbildungsgehalt liegt zwischen 920 und 1.075 Euro
  • Die Tätigkeiten umfassen viele Bereiche der Patientenbetreuung und -behandlung, Praxisorganisation und verwaltende Tätigkeiten
  • Gute Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten im Zukunftssektor Gesundheitswesen

Was solltest du für die Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten mitbringen?

Um in der Ausbildung und später in dem Beruf der medizinischen Fachangestellten glücklich und erfolgreich zu sein, solltest du dir im Vorfeld über die Besonderheiten des Berufs im Bilde sein. Neben deinen Interessen und Neigungen sind auch ein paar wenige formale Voraussetzungen zu erfüllen. So ist für den Zugang zur Ausbildung der Nachweis eines ärztlichen Attests gefordert und für die praktische Ausbildung in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen brauchst du den Nachweis über Masernschutz und gegebenenfalls weitere Schutzimpfungen bzw. Immunitätsnachweise.

Persönliche Interessen und Eigenschaften

Wie bereits erwähnt, ist der Berufsalltag der medizinischen Fachangestellten sowohl abwechslungsreich als auch verantwortungsvoll. Dementsprechend sollten auch deine Interessen und Neigungen gelagert sein. Du solltest zum Beispiel sorgfältig arbeiten können, da Behandlungsabläufe dokumentiert und Patientenakten gepflegt und Termine vergeben werden müssen. Auch musst du Instrumente und Arzneimittel sorgfältig behandeln und instand halten. 

Du solltest auch Feingefühl, soziale und kommunikative Kompetenz für den Umgang mit Patienten mitbringen. Schließlich musst du sie auch beraten, behandeln und sicherlich auch mal beruhigen.

Beim Untersuchen bzw. Auswerten von Blut, Stuhl- und Urinproben hilft eine Begabung für analytische Tätigkeiten.

Wichtige Schulfächer für Medizinische Fachangestellte

Neben diesen persönlichen und  formalen Voraussetzungen solltest du auch Interesse und gute Kenntnisse in den folgenden Fächern mitbringen:

  • Chemie: Als angehende:r medizinische:r Fachangestellte:r lernst du die Verabreichung verschiedener Medikamente und die Entnahme und Auswertung verschiedener Körperproben. Um die Wirkungsweise von Medikamenten zu verstehen oder die Probenergebnisse einordnen zu können, musst du dich mit chemischen Zusammenhängen und pharmazeutischen Wirkprinzipien auskennen. Kenntnisse in Chemie sind daher für deine erfolgreiche Ausbildung wichtig.
  • Biologie: Um bei Behandlungen und Untersuchungen assistieren zu können, ist es für dich als angehenden medizinischen Fachangestellten wichtig, biologische und medizinische Zusammenhänge zu verstehen. Gute schulische Vorkenntnisse in Bio helfen dir dabei.
  • Deutsch: Als medizinische Fachangestellte kommunizierst du mit Patienten, du informierst und berätst und dokumentierst alles in der Patientenakte. Dazu sind gute Deutschkenntnisse erforderlich. Für Aufgaben wie die Abwicklung des Schriftverkehrs mit Patienten oder Versicherungsträgern ist eine fehlerfreie Rechtschreibung unabdingbar.
  • Mathematik: Beim Dosieren von Medikamenten sind mathematische Kenntnisse wichtig. Auch ein sicherer Umgang mit Gewichts- und Maßangaben wird von dir als angehendem medizinischen Fachangestellten erwartet. Aber auch um beispielsweise die Quartalsabrechnungen durchführen zu können, benötigst du mathematische Kenntnisse.
  • Psychologie: Patienten müssen beraten und behandelt werden. Manchmal befinden sie sich in einer besonderen psychischen Verfassung. Einfühlungsvermögen und psychisches Geschick sind wichtige Fähigkeiten für den Beruf der medizinischen Fachangestellten.

Wie ist die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten aufgebaut?

 Als duale Ausbildung wird die Ausbildung parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt. Theorie und praktischer Anteil halten sich hierbei in etwa die Waage. Dementsprechend findet der Unterricht an der Schule und im Ausbildungsbetrieb statt.

In den theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten und im Ausbildungsbetrieb lernst du zum Beispiel die folgenden berufsspezifischen Tätigkeiten:

  • Gesundheitsschutz und Hygiene
  • Kommunikation
  • Patientenbetreuung und -beratung
  • Betriebsorganisation und Qualitätsmanagement
  • Verwaltung und Abrechnung
  • Information und Dokumentation
  • Maßnahmen der Diagnostik und Therapie
  • Grundlagen der Prävention und Rehabilitation
  • Handeln bei Not- und Zwischenfällen

Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres machst du die Zwischenprüfung und am Ende des dritten Jahres steht dann die Abschlussprüfung an. 

Was macht ein:e medizinische:r Fachangestellte:r nach der Ausbildung?

Nach der Ausbildung als medizinischer Fachangestellter oder Arzthelferin findest du Beschäftigung in Arztpraxen aller Fachgebiete, in Krankenhäusern sowie anderen Institutionen und Organisationen des Gesundheitswesens. 

Der Job als Arzthelfer:in besteht aus einer Vielzahl von abwechslungsreichen Tätigkeiten. Sie empfangen und checken Patienten ein und pflegen die meist elektronische Patientenakte. Sie bereiten die Behandlungsräume für die Ärzte oder ihre eigenen Tätigkeiten vor. Das heißt, sie legen die notwendigen Instrumente und Informationen bereit und sorgen für die notwendige Desinfektion. Sie betreuen die Patienten und assistieren den Ärzt:innen. Im Nachgang der Behandlung informieren und beraten sie die Patienten über den weiteren Verlauf und vereinbaren, wenn notwendig, weitere Termine. 

Auch Laborarbeit kann auf dem Programm stehen, sollten die medizinischen Fachangestellten in medizinischen Labors tätig sein. Der Berufsalltag ist auch durch organisatorische und verwaltende Tätigkeiten geprägt. Überweisungen an Fachärzte, Abrechnungen mit Krankenkassen und notwendige Korrespondenzen umfassen den Aufgabenbereich einer Arzthelferin.Sie assistieren, arbeiten auch eigenverantwortlich und im Team mit anderen Kollegen.

Wo arbeiten medizinische Fachangestellte?

Als medizinische Fachangestellte arbeitest du zumeist in Arztpraxen. Dabei reicht das Spektrum über alle medizinischen Fachrichtungen, also von der Allgemeinmedizin über Internisten bis hin zu Orthopäden, Gynäkologen oder etwa Proktologen. Letztere bitte nicht mit den Archäologen verwechseln :)

Darüber hinaus finden Arzthelfer:innen aber auch in Krankenhäusern oder Gesundheitsämtern Anstellung.

Wie sehen die Arbeitszeiten als Arzthelfer:in aus?

Je nach Tätigkeitsfeld können die Arbeitszeiten sehr unterschiedlich sein. In normalen Arbeitspraxen richten sich die Zeiten meist nach festgelegten Tagesstunden. Als Arzthelfer:in kannst du aber auch im Schichtdienst arbeiten. Das heißt, du musst regelmäßig auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen arbeiten. Dazu kommt dann auch noch oftmals ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst.

Was verdienst du während der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten?

Wie viel du genau verdienen wirst, hängt natürlich auch von deinem Ausbildungsbetrieb ab und auch das Bundesland, in dem du arbeitest, kann Einfluss darauf haben, wie viel du letztlich verdienst. Warum das so ist? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. Dein Gehalt ist auch abhängig davon, ob dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Beispiel Arztpraxen mit Tarifvertrag:

  1. Ausbildungsjahr: 920 € (monatlich brutto)
  2. Ausbildungsjahr: 995 € (monatlich brutto)
  3. Ausbildungsjahr: 1.075 € (monatlich brutto)

Quelle: Verband medizinischer Fachberufe

Was verdienst du als fertige:r Medizinische:r Fachangestellte:r?

Nach dem oben geschriebenen kann man durchschnittlich von einem Einstiegsgehalt von ca. 2.088 € (monatlich brutto) ausgehen. Mit steigender Berufserfahrung sind dann bis zu 2.500 € (monatlich brutto) möglich.

Welche Fort-, Weiterbildungs-, und Karrieremöglichkeiten gibt es für Arzthelfer:innen?

Möchtest du nach deiner Ausbildung deinen beruflichen Horizont erweitern, gibt es für medizinische Fachangestellte verschiedene Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel deinen Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung machen oder den Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen dranhängen. Auch der Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen steht dir offen. Beim Ersteren liegt der Fokus mehr auf Teamführung, Praxisorganisation und Personalplanung. Der Betriebswirt ist im Bereich zwischen Geschäftsführung und medizinischer Leitung angesiedelt. Der Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen kümmert sich mehr um nachhaltige und soziale Strategien und deren Umsetzung

Mit entsprechender Qualifizierung steht dir auch noch die Tür zu einem Hochschul- oder Fachhochschulstudium offen, wie etwa Humanmedizin, Pharmazie oder Gesundheitsmanagement.

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