Maschinen- und Anlagenführer/in - Ausbildung und Beruf

bei Westfleisch SCE mbH

Maschinen- und Anlagenführer/in - Ausbildung und Beruf
  • Ausbildungsart
    duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3 Jahre
  • Gewünschter Schulabschluss
    eine abgeschlossene Schulbildung / Quereinsteiger erwünscht
  • Ausbildungsvergütung
    1. AJ 1.341,39€ mtl./ 2. AJ 1.421,98€ mtl.

Wer früher viel die Sendung mit der Maus geschaut hat, weiß es sicherlich schon. Aber für viele von uns ist es vielleicht nicht ganz so klar, wie zum Beispiel der Keks gebacken, das Müsli gemischt oder der Apfelsaft in die Flasche kommt.

Hinter vielen Produkten, die wir im Supermarkt kaufen, steht ein langer und aufwendiger Herstellungsprozess. Dabei wird sicherlich auch noch einiges von Hand gemacht, aber das meiste, was wir heute kaufen, wird mit Hilfe von Maschinen produziert. Mitunter sind solche Maschinen und Fertigungsanlagen äußerst imposant. Aber egal wie groß oder klein eine solche Maschine ist, sie muss immer von jemanden eingerichtet, gesteuert, überwacht, bedient und instandgehalten werden. In der industriellen Produktion macht das der oder die Maschinen- und Anlagenführer:in. Und wenn es sich bei den zu produzierenden Waren um Bonbons, Schokolade, Chips, Würstchen, Tiefkühlpizza, Cola oder Bier handelt, dann sind es die Maschinen- und Anlagenführer - Lebensmitteltechnik, die sich hierbei um die optimale maschinelle Produktion kümmern.  

Natürlich gibt es die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer auch mit anderen Spezialisierungen für die verschiedenen Industriebranchen, wie etwa Metall- und Kunststofftechnik, Textilverarbeitung oder-veredlung und Druckweiter- und Papierverarbeitung. Wir fanden die Spezialisierung auf Lebensmittel aber besonders lecker und stellen diese Ausbildung deshalb mal am Beispiel Lebensmittelverarbeitung vor. 

Was genau macht ein Maschinen- und Anlagenführer - Lebensmitteltechnik?

Als Maschinen- und Anlagenführer in der Lebensmitteltechnik bist du verantwortlich für den optimalen Einsatz der Produktionsmaschinen in Betrieben der Fisch-, Fleisch- oder Obst- und Gemüseverarbeitung, aber auch in der Getränkeindustrie, z.B. bei Produzenten von Frucht- und Gemüsesäften, in Brauereien oder bei Softdrinkherstellern. Dein Einsatzgebiet reicht also von der Herstellung der Fischstäbchen über’s Kartoffelpüree bis zum Rahmspinat. Von dem Schokohasen über die Kartoffelchips bis zu deinem Lieblingseis aus der Tiefkühltruhe oder bis zur Cola, zum Tee oder (Instant-) Kaffee.

Aber nicht nur die Breite der Produktionspalette, sondern auch die zahlreichen Produktionsschritte machen die Arbeit als Maschinen- und Anlagenführer:in in der Lebensmitteltechnik so interessant. Von der Anlieferung und Mischung der Rohmaterialien bis zum fertigen und verpackten Produkt sind eine Menge Maschinen und Produktionsschritte involviert.

Und so planen und koordinieren Maschinen- und Anlagenführer der Lebensmitteltechnik

die einzelnen Arbeitsschritte und richten Produktionsanlagen ein, zum Beispiel:

  • Wasch- und Schälanlagen 
  • Zerkleinerungs-, Koch- und Mischanlagen 
  • Abfüll-, Etikettier- und Verpackungsanlagen

Arbeit an den Maschinen

Aber was genau muss an den Maschinen eingestellt werden? Produktionsdaten wie etwa die benötigte Verarbeitungstemperatur oder Produktionsgeschwindigkeit. Diese müssen im Vorfeld festgelegt, aber vielleicht auch zwischendurch einmal angepasst werden. Anhand genauer Rezepturen müssen außerdem die benötigten Roh- und Zusatzstoffe bereitgestellt werden, hier ist sehr viel Sorgfalt gefragt, denn jedes Produkt soll ja am Ende dem anderen gleichen. Die Maschinen- und Anlagenführer bedienen die Produktionsanlagen, steuern und überwachen die Prozessabläufe, kontrollieren den Materialfluss, erkennen Störungen und greifen bei Bedarf korrigierend ein. 

Was gibt es zu tun, wenn die Lebensmittel fertig produziert sind?

Maschinen- und Anlagenführer:innen führen ständig Fertigungs- und Qualitätskontrollen durch, lagern die hergestellten Lebensmittel und Getränke fachgerecht und bereiten den Versand vor. Außerdem müssen die Maschinen, Anlagen und Rohrleitungssysteme regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, damit alle Hygienestandards eingehalten werden.

Sie überprüfen und warten die Produktionsanlagen in regelmäßigen Abständen, um deren Betriebsbereitschaft sicherzustellen, füllen beispielsweise Öle oder Kühl- und Schmierstoffe nach oder tauschen Verschleißteile wie Dichtungen, Filter oder Schläuche aus. So können sie sicherstellen, dass die Produktion nicht stillsteht. 

Puh, ganz schön viel zu tun oder? Aber gerade die Betreuung und Verantwortung für den gesamten Produktionsprozess machen die Arbeit des Maschinen - und Anlagenführers auch so spannend und abwechslungsreich. 

Übrigens wirst du als Maschinen- und Anlagenführer:in im Bereich Lebensmittel wahrscheinlich auch viel mit Fachkräften für Lebensmitteltechnik zusammenarbeiten. Diese kennen sich auch etwas mit den Maschinen aus, sind aber mehr für die konkrete Herstellung der Lebensmittel zuständig.

Was solltest du für die Ausbildung mitbringen?

Wenn du diese Ausbildung anstrebst, solltest du über gute technische Fähigkeiten verfügen und den direkten Einsatz an Geräten und Maschinen in der Produktionshalle schätzen. 

Du solltest eine gute Beobachtungsgabe haben, denn du musst ständig aufpassen, dass die Maschinen in den definierten Qualitätsvorgaben auf allen Produktionsstufen perfekt arbeiten. Für ein schnelles Eingreifen bei Störungen brauchst du gute Aufmerksamkeit und eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit. Für das Verpacken der Produkte, für das Bedienen und Warten, aber auch für den Ein- und Ausbau von Maschinenteilen brauchst du Geschick und gute handwerkliche Fähigkeiten. Technisches Verständnis für das Analysieren und Beheben von Störungen an Maschinen und Anlagen sollte natürlich auch vorhanden sein.

Ein Interesse für technische und auch computergesteuerte Vorgänge sowie gute Team- und Kommunikationsfähigkeit sind für den Maschinen- und Anlagenführer ebenfalls wichtig. 

Schulische Voraussetzungen

Mit einem Hauptschulabschluss, der sich sehen lassen kann, bist du bei den meisten Betrieben willkommen, dich zu bewerben. Weiterhin schaden gute Noten in diesen Fächern sicherlich nicht :

  • Physik: Wer gute Physikkenntnisse hat, kann nachvollziehen, wie Maschinen und Anlagen funktionieren, und hat eine gute Grundlage für deren Bedienung sowie für die Anwendung verschiedener Prüfverfahren.
  • Werken/Technik: Besitzt du gute Kenntnisse im Fach Werken und Technik ist das definitiv von Vorteil. Denn schließlich wirst du Produktionsmaschinen kontrollieren, bedienen und warten. 

Interessen

Spaß und Interesse an Technik im Allgemeinen und an der praktischen Arbeit mit Maschinen im Besonderen sollte bei dir im Vordergrund stehen. Dazu gehören alle Arbeiten rund um das Reinigen, Desinfizieren und Warten von Maschinen und Maschinenteilen, aber auch das Befüllen mit Rohstoffen und anderen Zutaten bis hin zur Verpackung der Waren. Spaß am Organisieren, Steuern und Prüfen von Maschinen und Produkten und am Feststellen und Beseitigen von Störungen sollte ebenfalls vorhanden sein.

Soft Skills

Unter Soft Skills versteht man persönliche Eigenschaften, die für einen Beruf von Bedeutung sein können. Soft Skills, die man für die meisten Berufe braucht, und auch für dich als angehenden Maschinen- und Anlagenführer wichtig sind, wären zum Beispiel Teamfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft, Sorgfalt und Genauigkeit sowie Verantwortungsbewusstsein. Denn schließlich bist du ein wichtiger Mitarbeiter, auf den sich dein Betrieb, deine Maschinen und deine Kollegen verlassen können müssen. 

Sonstige Eigenschaften

Du wirst es oftmals mit schweren Gerät zutun bekommen, das du sicherlich nicht immer selber schleppen musst, denn dafür gibt es schließlich auch Maschinen. Aber trotz allem ist der Beruf des Maschinen- und Anlagenführers auch mit körperlicher Arbeit verbunden und damit ist auch eine gewisse körperliche Fitness und Belastbarkeit eine wichtige Voraussetzung, um auch langfristig in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Zusammengefasst:

  • Schulabschluss: Hauptschulabschluss oder mittlere Reife
  • Wichtige Schulfächer: Physik, Werken, Technik
  • Persönlichkeit: Sorgfalt, Genauigkeit, Verantwortungsbewusstsein
  • Eigenschaften: handwerkliches und technisches Geschick, gute Beobachtungsgabe und gutes Reaktionsvermögen, Spaß an Technik und maschinellen Produktionsabläufen, körperliche Belastbarkeit

Wie genau läuft die Ausbildung zur Maschinen- und Anlagenführerin ab?

Die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer dauert zwei Jahre. Bei einer dualen Ausbildung gibt es immer schulische Teile, aber auch die Arbeit direkt im Ausbildungsbetrieb. Das heißt, die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet dann an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt. Du lernst also nicht einfach nur die Theorie, sondern kannst auch alles in der Praxis üben. 

Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr findet die Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen statt. Hier lernst du alles über 

  • Planen, Vorbereiten und Prüfen von Arbeitsabläufen
  • Branchenspezifische Fertigungstechnik
  • Einrichten und Bedienen von Produktionsanlagen
  • Warten und Inspizieren von Maschinen und Anlagen
  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

In der Berufsschule wird während der zwei Jahre Theorie und Praxis der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer durch berufsspezifische Fächer vertieft. Es stehen aber auch weiterhin allgemeinbildende Schulfächer wie Deutsch, Mathe oder Sozialkunde auf deinem Stundenplan. 

Hast du dann alle Prüfungen erfolgreich über die Bühne gebracht, bist du von nun an ausgebildeter Maschinen- und Anlagenführer. Von hier aus erschließt sich dir ein spannendes Berufsfeld mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wieviel verdient man in der Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer?

Hier haben wir eine sehr gute Nachricht für dich: Bei der Ausbildung zur Maschinen- und Anlagenführer/in kannst du mit einem überdurchschnittlich hohen Ausbildungsgehalt rechnen. Wie hoch es genau sein wird, ist nach Branche und Bundesland verschieden.

In der Brot- und Backwarenindustrie wird sich dein Gehalt beispielsweise etwa in folgendem Rahmen bewegen:

Im ersten Lehrjahr kannst du mit einem Gehalt von ca. 800-1.100 Euro rechnen, im zweiten Lehrjahr dann mit ca. 900 bis 1.246 Euro.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung.

Berufseinstieg und Perspektiven

Wie in vielen anderen Berufsgruppen gibt es für Maschinen- und Anlagenführer einen Fachkräftemangel. Wenn du die Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer:in erfolgreich abschließt, brauchst du dir also keine Gedanken zu machen, ob du hinterher auch einen Job findest. 

Wie viel verdient eine Maschinen- und Anlagenführerin nach der Ausbildung?

Mit abgeschlossener Ausbildung bekommst du in der Fachrichtung Lebensmitteltechnik ein Gehalt um die 2500 Euro brutto. Auch Weihnachtsgeld, das sogenannte 13. Gehalt, und Urlaubsgeld sind üblich. Dein Einstiegsgehalt kann auch etwas geringer ausfallen, schließlich bekommt kein Anfänger direkt das gleiche wie die erfahrenen Kolleg:innen.

Wie viel du genau verdienen wirst, hängt natürlich auch von der Branche, Größe und des Standorts deines Betriebs ab. Gibt es zum Beispiel einen Manteltarifvertrag für dein Unternehmen, wird dein Gehalt über dem Durchschnitt liegen. 

Je nachdem, in welchem Bundesland du anfängst, kann dein Gehalt natürlich auch anders ausfallen, da es für jedes Land einen eigenen Tarifvertrag gibt. Warum das so ist? Ganz einfach, weil auch die Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom oder Lebensmittel überall unterschiedlich sind. 

Durch die verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten kannst du nach ein paar Jahren Berufserfahrung dann zwischen 3.000 und 3.800 Euro verdienen.

Karriere machen als Maschinen- und Anlagenführer

Je früher du deine Karriere im Blick hast, desto besser. Eine gute Startposition kannst du dir sicherlich verschaffen, wenn du bereits während deiner Ausbildung Zusatzqualifikationen erwirbst. 

Zusatzqualifikationen während der Ausbildung

Zusatzqualifikationen sind zertifizierbare Fertigkeiten und Kenntnisse, die du dir während deiner Ausbildung aneignest und die über die regulären Inhalte deiner Ausbildung hinausgehen. Das kann z.B.  eine Qualifikation in den Bereichen "Europaassistent/in" oder "Digitale Fertigungsprozesse" sein.

Hast du nun deine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer abgeschlossen, gibt eine Vielzahl an interessanten und vielversprechenden Weiterbildungen, die dir spannende Aufstiegsmöglichkeiten bieten.

Fachkraft Lebensmittel- oder Fruchtsafttechnik

Du kannst zum Beispiel deine Ausbildung fortsetzen und dich mit einem zusätzlichen Jahr zur Fachkraft Lebensmittel- oder Fruchsafttechnik ausbilden lassen.

Industriemeister  

Nach einigen Jahren Berufserfahrungen kannst du deine Meisterprüfung ablegen. Dies ermöglicht dir zum Beispiel, in die Selbständigkeit zu gehen oder eigene Auszubildende im Betrieb auszubilden. Es gibt verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten in den Bereichen Lebensmittel oder Fruchtsaft und Getränke.

Techniker

Die Weiterbildung zum Techniker kann in zweierlei Hinsicht interessant für dich sein. So erhältst mit einer bestandenen Zusatzprüfung die Fachhochschulreife. Als Techniker in der Lebensmitteltechnik erlangst du aber die Möglichkeit, deinen Einsatzbereich zu erweitern, etwa in den Bereichen Verarbeitungstechnik oder Lebensmittelverpackung.

Studium/Fachstudium

Nach erfolgreicher Ausbildung und mit entsprechenden Schul- bzw. Weiterbildungsabschlüssen kann das Studium oder Fachstudium etwa der Lebensmitteltechnologie, der Brauerei und Getränketechnologie oder im Maschinenbau von dir angetreten werden.

Der Maschinen- und Anlagenführer - Lebensmitteltechnik in 20 Sekunden

  • Von der Einrichtung der Produktionsanlagen, über Steuerung, Wartung und Qualitätskontrolle: Für den Maschinen- und Anlagenführer - Lebensmitteltechnik dreht sich alles um die industrielle Produktion von Lebensmitteln und Getränken. 
  • Im Durchschnitt haben Maschinen- und Anlagenführer ein Einstiegsgehalt von 1.700 Euro bis 2.100 Euro was mit steigender Berufserfahrung und Weiterbildung auf bis zu 3.300 Euro steigen kann.
  • Es gibt zahlreiche Möglichkeiten durch Weiterbildungen deine Karriere positiv zu gestalten.
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