Sobald die Grundbedürfnisse Nahrungsaufnahme und zugehörige Vorratshaltung in Gefäßen befriedigt sind, streben Menschen danach auch Gebrauchsgegenstände zu schmücken und zu verzieren. Dieses Verlangen sehen wir durchaus mit dekorativer Porzellanmalerei befriedigt, wenn wir auf einen festlich gedeckten Tisch oder eine Kaffeetafel schauen. Besonders schöne Exemplare werden als Sammeltassen oder als Zierteller in heimischen Vitrinen ausgestellt. Bemalte Figuren und Figurengruppen zieren manche Wohnung und lassen die persönliche Note des Besitzers spüren. Händische Porzellanmalerei ist eine ästhetische Kunst.
Industriekeramiker/-innen Dekorationstechnik zeichnen oder malen meistens vorgegebene Muster, Blumen, Vögel, Tiermotive oder geometrische Ornamente auf Porzellangrundkörper (Unterglasurmalerei) vor dem Glattbrand oder auf die Glasur. Aufglasurfarben werden nach dem Scharff- oder Glattbrand aufgetragen und sinken beim Muffelbrand in die Glasur ein und verbinden sich so mit dieser, dass sie auch dauerhaft eingebunden sind (spülmaschinenfest). Sehr früh hat man begonnen Gold zur Verzierung aufzutragen, dabei lässt sich Meissner Glanzgold relativ leicht abreiben, während Poliergold durch den Einbrand mit einem Flussmittel dauerhaft ist. Die Maltechnik bleibt von der Art der chemischen Fixierung des Goldes unberührt.
Die Industriekeramiker:innen Dekorationstechnik erlernen verschiedene Techniken für die Bemalung hochwertigen Porzellans und müssen zugleich Kennntisse darüber haben, wie sich die Farben beim Brand verhalten.
Gebrauchsgegenstände werden auch flächig mit Verlaufsfarben in Spritzkabinen gespritzt. In der Serienfertigung werden Farben mit verschiedenen Drucktechniken auf die unglasierten oder glasierten Grundkörper aufgetragen. Dadurch werden sehr gleichmäßige Motive erzeugt, allerdings geht damit auch die Individualität der Einzelstücke verloren.
Wie bei Glas kann auch die Oberfläche glasierter Porzellane durch Ätztechniken mit Säuren modifiziert werden. Wegen der Säuredämpfe werden solche Arbeitsplätze sorgfältig mit Absaugvorrichtungen versehen. Die nicht zu ätzenden Stellen werden mit säurefesten Lacken abgedeckt.