In unserer technisierten Welt sind wir von Maschinen umgeben, die uns schneller von Ort zu Ort bringen, und vom Heben schwerer Lasten befreien und große Stückzahlen mit hoher Geschwindigkeit herstellen und verpacken. Diese kleinen und großen Maschinen bestehen selbst wieder aus einer großen Anzahl von Einzelteilen. Denke dabei mal an das Herzstück eines Verbrennungsmotors im Auto, da sprechen wir von Gussteilen wie Kolben, Kolbenringen, Pleuel, Kurbelwelle, dem Ventilhub, dem Zylinderkopf, dem Kurbelgehäuse und vom Zylinder in dem der Kolben gleitet. Solche Bauteile werden im Metallguss gefertigt.
Die fertigen Teile müssen exakt zueinander passen und das innere metallische Gefüge des Werkstücks soll so beschaffen sein, dass es Millionen von Arbeitshüben schadlos übersteht. Solche Päzisionsteile stellt der/die Gießereimechaniker/-in her. In der Serienfertigung verwenden sie wiederverwendbare Formen (positive Modelle des Werkstücks) und packen eine formstabile Gießsandmasse herum. Das besondere an der Arbeit des/der Gießereimechanikers/-in der Fachrichtung Maschinenguss ist, dass die im Druck- und Kokillengussverfahren üblichen Prozessschritte hier weitgehend automatisiert ablaufen. Modelle werden mit Hilfe von CAD (Computer Aided Design) erzeugt und von CNC-Maschinen hergestellt (CAM = Computer Aided Manufacturing). Die Gießform wird vollautomatisch mit Formsand gefüllt und ebenso mit der Arbeitsform bestückt, automatisch verdichtet und parallel die Oberform. Nach der maschinellen Entnahme der beiden Arbeitsformen setzt die Maschine die Formteile zusammen, fixiert Unter und Oberteil und der Gießprozess kann beginnen.
Zunehmend werden für die Entwicklung Rapid-Prototyping-Verfahren(Verfahren zum schnellen Erstellen von Prototypen) angewandt. Dabei werden Modelle ohne Handarbeit direkt aus CAD-Daten mit schnell härtenden Kunststoffen schichtweise gedruckt und diese Arbeitsform kann dann direkt in den Formsand eingebettet werden. Die Arbeitsform verbrennt zwar beim Einlaufen der Schmelze, aber danach liegt sofort der Metall-Prototyp vor.
Das flüssige Metall wird in Schmelzöfen hergestellt. Der Guss erfolgt mit Metallen wie Eisen(Gusseisen), Stahl, Aluminium, Kupfer oder Legierungen wie Messing, Bronze oder hochlegierten Stählen. Bis zum Guss ist die Schmelze auf hoher Temperatur zu halten und zusätzlich noch mit HIlfsmitteln wie Antioxidantien, Fließmitteln oder Rührbewegungen zum Austreiben von Luftbläschen zu beaufschlagen. Andere Verfahren Lufteinschlüsse aus dem Guss zu entfernen sind das Vakuum- und Niederdruckgießverfahren. Während des Gusses überwachen Gießereimechaniker/-innen der Fachrichtung Druck- und Kokillenguss die automatischen Zuführungssysteme, die das flüssige Metall vom Schmelzofen zur Gießstation befördern oder füllen es in Gießbehälter um und bringen es mit Kranbahnen an die vorbereiteten Formen. Der Guss erfolgt maschinell mit SPS-gesteuerten Automaten (SPS = Speicherprogrammierbare Steuerung).
Bei der Serienfertigung überwachen die Gießereimechaniker/-innen die Fertigungsautomaten.
Bei Gießprozessen in Formen können von den Nahtstellen der Unter- und Oberform Grate zurückbleibe, so dass jedes Stück nach der Ausschalung visuell über prüft und gegebenenfalls nachgearbeitet werden muss. Da sowohl die Gießform als auch das Werkstück durch den Gießprozess Formänderungen erleidet, die natürlich zuvor berechnet wurden, wird dennoch nochmals die Maßgenauigkeit überprüft. In der Endbearbeitungsstufe wird von anderen Metalltechnikern nochmals geschnitten, gefräst, geschliffen, gehont und geläppt.