Einlagern, Verpacken, Zusammenstellen und Auslagern sind deine Aufgaben
PC-Grundkenntnisse gehören zu den Voraussetzungen, damit du die notwendigen Softwares bedienen kannst
Die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik ist keine kaufmännische Ausbildung, beinhaltet aber auch Verwaltung und Büro
Die Ausbildung ist dual, findet also im Betrieb und in der Berufsschule statt
Die durchschnittliche Ausbildungsvergütung während des ersten Ausbildungsjahres liegt zwischen 649 und 1.160 € brutto im Monat
Das Durchschnittsgehalt einer Fachkraft für Lagerlogistik nach der Ausbildung liegt bei 2.971 € brutto
Wir kaufen Lebensmittel im Supermarkt, Medikamente in der Apotheke, Möbel im Fachhandel und Kleidung im Onlineshop. All diese Produkte müssen produziert, verpackt, gelagert und versendet werden. Um all das, was zwischen der Produktion und dem Kauf steckt, kümmern sich unter anderem Fachkräfte für Lagerlogistik. So viel so gut, aber was genau machen Fachkräfte für Lagerlogistik?
Was macht eine Fachkraft für Lagerlogistik?
Der Beruf der Fachkraft für Lagerlogistik ist besonders beliebt unter denjenigen, die sich während der Arbeit bewegen, gleichzeitig aber noch andere Aufgaben übernehmen möchten, die den Arbeitsalltag abwechslungsreicher machen.
Der Ort des Geschehens ist das Lager. Denn hier werden Waren eingelagert, verpackt, zusammengestellt und am Ende auch wieder ausgelagert. Konkret heißt das:
Die Annahme, das erste kleine Workout am Tag
Zu den Tätigkeiten einer Fachkraft für Lagerlogistik zählt die Annahme von Waren. Mithilfe von Gabelstaplern, Hubwagen oder auch händisch wird dann zum Beispiel der LKW entladen. Damit am Ende alles stimmt, musst du die Waren auf Vollständigkeit, Unversehrtheit und Richtigkeit überprüfen und das auch dokumentieren, beispielsweise auf einem Transportschein.
Kommissionieren – was ist das denn?
Auch das Kommissionieren und Auslagern gehört zum Aufgabenbereich der Fachkraft für Lagerlogistik. Aber was bedeutet das überhaupt? Kommissionieren ist nichts anderes als eine Sendung für den Transport zusammen zu stellen. Dafür müssen alle Waren, die ausgelagert werden sollen, bereitgestellt werden, bevor der LKW kommt, um die Waren an einen neuen Ort zu transportieren – das kann dann eine Produktionsstätte, eine Drogerie, ein Supermarkt oder vieles anderes sein.
Bestandskontrolle: Das Eis ist aus!
Auch die Bestandskontrolle gehört zu den Aufgaben. Stellt man fest, dass nicht mehr genügend Waren für den Geschäftsbetrieb vorhanden sind, wird das in der Regel dem Einkauf gemeldet und dort wird sich darum gekümmern, dass neue Waren organisiert werden.
Kleine Bürotätigkeiten gehören auch dazu
Damit alle Personen vor Ort – das sind unter anderem auch Fachlageristen, Kommissionierer oder Speditionskaufleute – bescheid wissen, muss all das auch dokumentiert werden – also welche Waren wurden eingelagert, wo befinden sich diese Waren und welche Waren haben das Lager wieder verlassen. Dafür gibt es Computerprogramme, die du in der Ausbildung lernst zu bedienen. Auch Tourenpläne und Kennzahlen können von Fachkräften für Lagerlogistik erstellt und analysiert werden.
Wo arbeiten Fachkräfte für Lagerlogistik?
Als Fachkraft für Lagerlogistik findest du abwechslungsreiche Arbeitsplätze in verschiedenen Umgebungen, die sich auf die Organisation und Verwaltung von Lagerbeständen konzentrieren. Deine Tätigkeitsfelder erstrecken sich unter anderem über:
Lagerhallen: Hier bist du für die effiziente Lagerung, Kommissionierung und den Versand der Waren verantwortlich. Der reibungslose Ablauf in der Lagerhalle liegt in deinen Händen.
Produktionsbetriebe: In Industrieunternehmen sorgst du dafür, dass die benötigten Materialien und Rohstoffe rechtzeitig an den Produktionslinien bereitstehen, um einen unterbrechungsfreien Produktionsprozess zu gewährleisten.
Versandabteilungen: In Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem Warenversand koordinierst du die Auslieferung der Produkte und überwachst den Versandprozess.
Logistikzentren: In großen Logistikzentren übernimmst du die Organisation und Koordination von Warenströmen, um einen reibungslosen Ablauf in den Logistikprozessen sicherzustellen.
Einzelhandelslager: Im Einzelhandel trägst du dazu bei, dass die Warenbestände in den Lagern optimal verwaltet werden. Du kümmerst dich um Warenannahme, Kommissionierung und Versand.
Distributionszentren: Bei Logistikdienstleistern oder Unternehmen mit umfangreichen Distributionsaktivitäten spielst du eine Schlüsselrolle bei der Verteilung von Waren an verschiedene Standorte.
Die Einsatzmöglichkeiten als Fachkraft für Lagerlogistik sind vielfältig, und du kannst in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen dafür sorgen, dass Waren effizient gelagert und weitergeleitet werden.
Wie läuft die Ausbildung in der Logistik ab?
Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre, wobei es bei den meisten Betrieben auch möglich ist, die Ausbildungszeit zu verkürzen, wenn die Berufsschule signalisiert, dass deine Noten gut genug sind und dein Arbeitgeber ebenfalls einverstanden ist.
Quick Tipp: Dresscode beim Bewerbungsgespräch für den Ausbildungsplatz in der Logistik
Beim Bewerbungsgespräch möchte man natürlich souverän und gut gekleidet auftreten. Also zieht man einen Anzug an, oder? Falsch gedacht. Tatsächlich ist der Business-Casual-Look hier die richtige Wahl. Eine Jeans kombiniert mit einem Hemd oder Pullover, dazu geschlossene, saubere Schuhe und du punktest direkt.
All die Aufgaben, die wir oben beschrieben haben, wie Auslagern und Kommissionieren, lernst du während der Ausbildung. Im Betrieb gehört zusätzlich noch dazu, wie man einen Gabelstapler fährt und weitere Maschinen nutzt. Außerdem lernst du in der Berufsschule zum Beispiel Gefahrgutvorschriften kennen, die Vorschriften zur Lagerung von Waren, wie man mit Reklamationen umgeht und welche PC-Softwares genutzt und wie bedient werden.
Betrieb und Berufsschule? Ganz genau. Da die Ausbildung dual konzipiert ist, wechseln sich Phasen im Betrieb mit Phasen in der Schule ab. Je nach Bundesland und Berufsschule ist das anders organisiert. Teilweise besucht man einmal die Woche die Schule und vier Tage arbeitet man im Betrieb. Alternativ hat man alle paar Wochen einen einwöchigen Schulblock.
Wie viel verdient man als Fachkraft für Lagerlogistik?
Das Gehalt während der Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik variiert je nach Bundesland und Branche. Das Ausbildungsgehalt wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt. Manche sind tarifgebunden und zahlen das, was die tarifvertragliche Vereinbarung vorgibt. Es ist auch möglich, mehr zu zahlen, jedoch nicht weniger. Manche Betriebe sind allerdings nicht an diese Vereinbarung gebunden. In diesem Fall werdet ihr dein Gehalt während des Bewerbungsprozess verhandeln. Jetzt aber ein paar konkrete Zahlen. Anhand der durchschnittlichen Gehälter im Groß- und Außenhandel sowie im privaten Verkehrsgewerbe lässt sich eine grobe Einschätzung darüber treffen, wie hoch deine Ausbildungsvergütung möglicherweise ausfallen könnte:
Branche
1. Ausbildungsjahr
2. Ausbildungsjahr
3. Ausbildungsjahr
Groß- und Außenhandel
747 – 1.140 €
804 – 1.193 €
921 – 1.250 €
Privates Verkehrsgewerbe
649 – 1.160 €
766 – 1.227 €
876 – 1.289 €
Das Gehalt im ersten Ausbildungsjahr variiert zwischen 649 und 1.160 Euro brutto, im zweiten liegt es zwischen 766 und 1.227 Euro, im dritten Ausbildungsjahr liegt es zwischen und 876 und 1.289 Euro brutto. Da die Lebenshaltungskosten (monatliche Miete, Bahntickets, Lebensmitteleinkäufe, usw.) je nach Bundesland unterschiedlich sind, kommen auch ganz unterschiedliche Gehälter zustande. Außerdem musst du bedenken, dass das Gehalt immer in Brutto angegeben ist, davon werden also noch Steuern und Rentenversicherungsbeiträge abgezogen.
Wie viel verdient man als ausgebildete Fachkraft für Lagerlogistik?
Direkt nach deiner Ausbildung, also als Berufseinsteiger:in, kannst du mit einem durchschnittlichen Bruttoeinkommen von 2.490 € rechnen. Im Laufe der Zeit kannst du auch auf rund 2.970 € im Monat kommen – oder sogar auf 3.620 € aufwärts, wenn du “ganz oben” mitspielst.
Je größer das Unternehmen, desto höher das Gehalt im Durchschnitt. Das gilt natürlich nicht in allen Fällen. Wer sein Gehalt weiter aufstocken möchte, kann das natürlich mit Hilfe von Weiterbildungen und zusätzlichen Abschlüssen versuchen.
Was sollte man für die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik mitbringen?
Ein Job im Lager ist nicht für jeden geeignet. Deshalb schauen wir uns jetzt mal die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik an. Aber lass dich davon nicht entmutigen, es ist ganz normal, dass man nicht jede Voraussetzungen erfüllen kann. Vieles kannst du auch während der Ausbildung noch lernen.
Körperliche Fitness
Wie oben beschrieben sind einige Aufgaben im Alltag einer Fachkraft ganz schön schweißtreibend, ein kleines Workout während der Arbeit sollte dir demnach nichts ausmachen. Hast du in jungen Jahren schon Probleme mit der Bandscheibe, möchtest aber unbedingt in der Logistik arbeiten, solltest du dir die Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung, früher Speditionskaufmann genannt, mal genauer aussehen. Hier ist man nämlich eher für die Planung und Organisation im Hintergrund zuständig.
Struktur und Organisation
Du hast räumliches Vorstellungsvermögen und arbeitest gerne strukturiert? Dann bist du hier richtig. Denn bevor die Ware eingeräumt werden kann, solltest du dir mit deinem Team einen geeigneten Ort dafür aussuchen. Ist die Ware erst mal eingelagert wäre es doch ärgerlich, wenn du sie wieder umlagern müsstest. Um also den Überblick zu behalten ist gute Planung und Dokumentation das A und O.
Mathematik Grundkenntnisse
Kennzahlen, Versandkosten, hohe Stückzahlen – in diesem Beruf werden dir immer wieder Zahlen begegnen. Du lernst zwar in der Berufsschule, die notwendigen Programme zu bedienen, trotzdem sollte Mathematik dich nicht in Angst und Schrecken versetzen.
Fremdsprachenkenntnisse
Zusammengefasst: Was muss man für die Ausbildung mitbringen?
einen gesunde Rücken
räumliches Vorstellungsvermögen und Sorgfalt
keine Angst vor Zahlen
gute Fremdsprachenkenntnisse oder die Bereitschaft, diese zu erlangen
am Besten einen mittleren Schulabschluss
Der LKW ist nicht angekommen? Die Warenvorräte neigen sich dem Ende zu und der Einkauf muss informiert werden? Der Kunde ruft an und beschwert sich, weil die Stückzahl nicht stimmt? In diesen Fällen musst du zum Hörer greifen und häufig spricht dein Gegenüber kein Deutsch. Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift werden von einigen Betrieben vorausgesetzt. Auch andere Sprachen können klar von Vorteil sein. Denn du wirst mit vielen Menschen Kontakt haben, die beispielsweise polnisch, russisch oder rumänisch sprechen.
Welchen Schulabschluss braucht man als Fachkraft für Lagerlogistik?
Viele Ausbildungsbetriebe wünschen sich Bewerber mit einem mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss). Allerdings ist das natürlich nicht in Stein gemeißelt. So hatten zwar 48 % der Ausbildungsanfängerinnen im letzten Jahr einen mittleren Bildungsabschluss. Allerdings hatten auch 38 % einen Hauptschulabschluss und 3 % keinen Schulabschluss. Die restlichen 10 – 11 % hatten die Hochschulreife oder Vergleichbares. Die Moral von der Geschicht? Bewerben lohnt sich immer.
Und was denkst du bislang? Ist die Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik das Richtige für dich?
Karriere als Fachkraft für Lagerlogistik
Bevor man die Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik antritt, möchte man natürlich wissen, was die Zukunft für einen bereithält. Wo kann man als ausgebildete Fachkraft arbeiten? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Und hat die Branche Zukunft?
Wo kann man als Fachkraft für Lagerlogistik arbeiten?
Nach der Ausbildung kannst du in fast jeder Branche arbeiten. Die meisten Fachkräfte für Lagerlogistik finden im Handel, bei Automobilherstellern oder der Transportlogistik eine Anstellung. Zudem wächst die Branche stetig und Fachkräfte werden immer gesucht, die Angst, keine Anstellung zu finden, sollte also unbegründet sein.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten kann man ergreifen?
Wenn du bereit bist, noch einmal ordentlich zu pauken, kann sich das auszahlen, denn je qualifizierter du bist, desto höher kann auch dein monatliches Gehalt ausfallen!
Wie bereits erwähnt kann man sein Gehalt als Fachkraft für Lagerlogistik aufstocken, wenn man Weiterbildungen, Fortbildungen oder Spezialisierungen machen. Aber was gibt es da genau im Angebot?
Zum einen gibt es sogenannte Anpassungsweiterbildungen. Das Ziel dieser Weiterbildungen ist es, das eigene Wissen an neue Anforderungen oder Veränderungen im Arbeitsmarkt anzupassen. Beispielsweise spielt Künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle. Um bei solchen Veränderungen auf dem neuesten Stand zu bleiben, gibt es solche Weiterbildungen. Als Fachkraft für Lagerlogistik kannst du zum Beispiel folgende Anpassungsweiterbildungen machen:
Büro, Sekretariat
Distributions- und Entsorgungslogistik
Gefahrguttransport / Ladungssicherung
Lagermanagement
Lagerwirtschaft
Logistik – allgemein
Material- und Warenwirtschaft – allgemein
Transportlogistik
Verkehrs- und Speditionswesen
Wenn es in erster Linie dein Ziel ist, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen, solltest du eine Aufstiegsweiterbildung machen. Das sind zum Beispiel Weiterbildungen zum Meister oder Fachwirt wie folgende:
Ausbilder/in – Anerkannte Ausbildungsberufe
Betriebswirt:in (Fachschule) – Logistik
Fachwirt:in – Handel
Fachwirt:in – Logistiksysteme
Logistikmeister:in
Technische:r Fachwirt:in
Und zuletzt ist natürlich auch ein Studium nach deiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerligistik möglich. Passende Studiengänge sind zum Beispiel:
Betriebswirtschaftslehre, Business Administration
Logistik, Supply-Chain-Management
Wirtschaftsingenieurwesen
Ähnliche Ausbildungen wie die zur Fachkraft Lagerlogistik
Ausbildung im Lager: Neben der Fachkraft für Lagerlogistik arbeiten dort auch Fachlageristen. Diese Ausbildung dauert nur zwei Jahre, im Gegensatz zu der 3-jährigen Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik. Der wesentliche Unterschied ist der kaufmännische Anteil während der Ausbildung und im Beruf. Der Fachlagerist muss die Inhalte des kaufmännischen Bereichs zunächst nicht erlernen. Zu seinen Aufgaben gehören vor allem Waren annehmen, diese auf Vollständigkeit und Unversehrtheit prüfen und im Lager transportieren. Es ist aber inzwischen möglich, nach der 2-jährigen Ausbildung ein weiteres Ausbildungsjahr dranzuhängen. Diese Ausbildung eignet sich für diejenigen, die noch praktischer arbeiten wollen und PC-Arbeit eher scheuen.
Wie der Name schon sagt liegt der Fokus bei dieser Ausbildung auf dem kaufmännischen Bereich. Organisation, Beratung, Preiskalkulation und Rechnungserstellung gehören hier zum Alltag. Diese Ausbildung eignet sich für diejenigen, die lieber im Hintergrund arbeiten und nur im Notfall Waren im Lager verräumen wollen.
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