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Bootsbauer/-in - Fachrichtung Neu-, Aus- und Umbau
Ausbildung und Beruf

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  • Ausbildungsart
    Duale Ausbildung
  • Ausbildungsdauer
    3,5 Jahre
  • Voraussetzungen
    Unternehmen bevorzugen Bewerber:innen mit Abitur. 
    Persönlichen Stärken: Mathematik, Physik, Werken und Technik
  • Ausbildungsvergütung
    1. Ausbildungsjahr: 805 - 1.030 €, 2. Ausbildungsjahr: 885 - 1.071 €, 3. Ausbildungsjahr: 960 - 1.135 €, 4. Ausbildungsjahr: 1.017 - 1.191 €
Nützliche Eigenschaften
Folgende deiner ausgewählten Eigenschaften sind für den Beruf nützlich:
Handwerklich geschickt
Künstlerisch begabt
Athletisch
Ordnungsfreak
Sorgfältig
Auge für’s Detail
Verantwortungsbewusst
Technikfreak
Anpacker

Bootsbauer/-in - Fachrichtung Neu-, Aus- und Umbau

Ein Hauch von Urlaub umweht uns, wenn wir am Meer, an einem Binnensee oder einem unserer großen Ströme und Flüsse eine Marina, einen Boots- und Yachthafen sehen. Daneben kennen wir am Meer auch die Fischkutter und haben nach einem Urlaub am Watt noch lange das Tuckern der Dieselmotoren im Ohr, in den Häfen beobachten wir das geschäftige Treiben kleiner Barkassen und anderer Nutzfahrzeuge. Auch die wendigen Boote der Wasserschutzpolizei der Feuerwehr, die Seenotrettungskreuzer und Tauchboote der Marine und andere mehr zählen dazu. Nun irgendjemand muss ja diese große Menge von Booten und Yachten auch warten und die technischen Einrichtungen installieren. Wenn dir das Spaß macht und du dich für dein Leben lang dazu berufen fühlst, dann werde Bootsbauer/-in entweder in der hier behandelten Fachrichtung oder in der Fachrichtung Technik.

Bootsbauer/-innen der Fachrichtung Neu-, Aus- und Umbau bauen eine Vielfalt von Wasserfahrzeugen aus den Materialien Holz, Metall, Kunststoff - für jedes Boot das passende Material. Insbesondere Sportboote und Yachten werden auch aus Kunststoffen und Faserverbundstoffen hergestellt, die Fasern reichen dabei von pflanzlichem Material, über Kunststofffasern und Glasfasern bis hin zu Kohlefasern.

Diese Materialien werden von Hand oder mit Maschinen und Werkzeugen bearbeitet und in Form gebracht. der Arbeitsplatz ist “buten und binnen”, also draußen im Dock oder auf einem gerüst in der Werft, aber auch in kleinen Schuppen und größeren Werkshallen. beim Arbeiten auf Gerüsten sollte man auch schwindelfrei sein.

Bootsbauer/-innen arbeiten nach technischen Zeichnungen und müssen die einzelnen Bauteile mittels Schablonen auf die Baumaterialien übertragen und exakt, passgenau zuschneiden. Große Bauteile, wie die formgebenden Spanten für den Rumpf eines Bootskörpers werden im Maßstab 1:1 auf dem Schnürboden mit Messwerkzeugen (Storchenschnabel) übertragen. Früher geschah dies auch mit straff gespannten Schnüren; daher der Name Schnürboden. Für die Umsetzung der zweidimensionalen Pläne in einen Körper solltest du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen. Wenn Kunststoff zum Einsatz kommt, dann wird auch mit Gießtechnik gearbeitet. Aus einer Positivform wird eine Negativform hergestellt und diese Arbeitsform muss bereits exakt den zukünftigen Bootskörper widerspiegeln, denn einmal gegossen kannst du nicht mehr viel an der Grundform ändern. Jeder Fehler bedeutet einen großen Verlust an Arbeitszeit und Material.

Neben dem Bootskörper fertigen der/die Bootsbauer/-in auch die Inneneinrichtung, das Deck und die Aufbauten. Die vorgefertigten Einzelteile werden mit moderner Fügetechnik zusammengeführt. Neben Leimen, Kleben, Schweißen und Löten wird auch geschraubt, gedübelt und genietet. Die Endbearbeitung muss das Boot gegen das Wasser beständig machen, beim aggressiven Seewasser sind besondere Maßnahmen zu treffen. Dies geschieht durch Lack- und Farbauftrag. 

Beim Bootsbau treffen viele Gewerke zusammen, gleichzeitig bedarf es auch körperlicher Kraft bei der Montage großer, schwerer Bauteile; daher ist eine gute Zusammenarbeit und Organisation während des Ausbaus erforderlich.

Außer dem Neubau werden Bootskörper häufig neu gestaltet und erweitert. Auch die ständige Wartung, besonders im Winterdienst, nimmt einen breiten Raum bei der Tätigkeit des/der Bootsbauers/-in ein.

Zum Schluss noch eine Zusammenstellung der Tätigkeiten der Bundesagentur für Arbeit:

  • Boote unterschiedlicher Bauart herstellen
  • Kunden beraten und informieren
  • Arbeitsabläufe planen und dokumentieren
  • technische Unterlagen anwenden
  • 
Schablonen, Vorrichtungen herstellen, Maße übertragen

  • Aufrisse (Spantenplan) auf Schnürboden nach technischen Vorgaben im Maßstab 1:1 anlegen

  • Bauteile kennzeichnen, aussägen, bohren, hobeln
  • 
Rumpfteile (Kiel, Spiegel, Spanten usw.) ausrichten, aufbauen, verbinden
Innenausbauten herstellen
Bootsaufbauten fertigen

  • Kajütenaufbauten und Deckhäuser bauen
  • 
Dämm- und Isolierungsmaßnahmen durchführen, z.B. gegen Feuchtigkeit oder Kälte
  • 
Löten, Schweißen, Nähte verputzen, Lackierungsarbeiten durchführen

  • Oberflächen im Innen- und Außenbereich herstellen

  • Oberflächen behandeln, z.B. Beschädigungen instandsetzen und Beschichtungen auftragen
  • 
Bootszubehör (Paddel, Riemen, Masten, Spiere) anfertigen
Umbauten, Instandsetzungs- und Überholungsarbeiten ausführen

  • Einzelbauteile nach technischen Vorgaben herstellen
Boote transportieren und lagern

Was verdient ein Bootsbauer?

Während der Ausbildung spricht man von der sogenannten Ausbildungsvergütung. Die liegt im Durchschnitt bei:

  • 805 € bis 1.030 € im 1. Ausbildungsjahr
  • 885 € bis 1.070 € im 2. Ausbildungsjahr
  • 960 € bis 1.135 € im 3. Ausbildungsjahr
  • 1.020 € bis 1.190 € im 4. Ausbildungsjahr

Und was passiert nach der Ausbildung?

Bootsbauer der Fachrichtung Neu-, Aus- und Umbau arbeiten in Bootsbaubetrieben und Bootswerften. Das Gehalt liegt im Durchschnitt zwischen 2.882 € und 3.673 € brutto im Monat. Das entspricht einem Brutto-Jahreseinkommen von rund 34.600 € bzw. 44.000 €. Eine Zusatzqualifikation zum Europaassistenten/Handwerk kann parallel zur Ausbildung angestrebt werden.

Aufstiegsmöglichkeiten ergeben sich als Bootsbaumeister:in oder für Bewerber mit Hochschulreife durch ein Studium des Schiffbaus.

 

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